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EINFACH ERKLÄRT! #2

EINFACH ERKLÄRT! #2 TESLA zuhause laden für 19,95 ct/kWh

Tesla zuhause aufladen für nur 19,95 ct je Kilowattstunde? Wie das geht zeige ich Euch in dem heutigen Beitrag von EINFACH ERKLÄRT!

Zuhause den Tesla aufladen und Geld sparen? Heute zeige ich Euch, wie das geht. Üblicherweise liegen die Kosten pro Kilowattstunde für einen Privatkunden bei ca. 30 ct/kWh inklusive aller Steuern, Abgaben, Umlagen und Netztentgelten

Das das aber auch für deutlich weniger geht – in meinem Fall für 19,95 ct/kWh – ist den wenigsten bekannt. Grund dafür ist das Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz – EnWG).

Elektroauto Ladestation Wallbox als steuerbare Verbrauchseinrichtung

Das EnWG erlaubt in §14a eine Reduzierung des Netzentgeltes für eine steuerbare Verbrauchseinrichtung. Dieser Paragraph ist bei der letzten Überarbeitung ergänzt worden um den Satz: Als steuerbare Verbrauchseinrichtung im Sinne von Satz 1 gelten auch Elektromobile”

Der Deal ist ganz einfach. Die Wallbox wird per Rundsteuerempfänger nur zu den Zeiten freigeschaltet, die sich ausserhalb der grossen Stromspitzen befinden. In meinem Fall (Hamburg) ist die Wallbox nur in der Zeit zwischen 21:00 Uhr abends und 6:00 Uhr morgens unter Strom. Über den Rundsteuerempfänger wird sichergestellt, das die Wallbox auch wirklich nur zu diesen Zeiten mit Strom versorgt wird. Die 9 Betriebsstunden pro Tag sind aber völlig ausreichend, um fast jedes Elektroauto voll aufzuladen.

Extra Stromzähler für die Wallbox

Als “Belohnung” dafür, dass ich mich mit der Wallbox aus den Spitzenzeiten raushalte, bekomme ich vom Netzbetreiber den Strom mit reduzierten Netzentgelten geliefert. Dazu braucht es einen Extra Stromzähler, an dem dann nur die Wallbox und der Rundsteuerempfänger hängen. Der Stromzähler kostet natürlich noch einmal eine Grundgebühr.

Kosten für Umbau von bis zu 2.000 Euro

Womit wir dann bei den Kosten sind. In meinem Fall waren die nicht ganz unerheblich. Der zusätzliche Stromzähler und die benötigte Elektrik dafür ließen sich nicht mehr in dem vorhandenen Zählerschrank unterbringen. Ein zweiter Zählerschrank musste daneben gesetzt werden. Der bestehende Hausanschluss wurde in den neuen Zählerschrank umgeleitet und geht von dort aus in den bestehenden Zählerschrank weiter.

Die Kosten für diesen Umbau lagen bei ca. 2.000 Euro. Dazu kommt die jährliche Grundgebühr von ca. 60 Euro pro Jahr für den Extra Stromzähler. Bei einer Ersparnis von 10 ct/kWh und einem Tesla-Verbrauch (inkl. Ladeverlusten) von 20 kWh/100 km spare ich dafür 2 Euro pro 100 km Stromladen zuhause. Auch wenn die Investition am Anfang nicht unerheblich ist, rechnet sie sich für einen Vielfahrer wie mich recht schnell.

Und so kommst Du zu günstigem Strom für Dein Elektroauto

Wenn Du eine solche Lösung auch für Dich installiert haben möchtest, dann beachte bitte die folgenden Schritte bzw. Hinweise:

  1. Die Entscheidung, ob Du eine Wallbox als steuerbare Verbrauchseinrichtung installieren kannst, trifft Dein örtlicher Stromnetzbetreiber. Der Stromnetzbetreiber ist nicht Dein Stromanbieter – bitte nicht verwechseln. Du brauchst zwingend die Zustimmung des örtlichen Netzbetreibers, um so eine Lösung installieren zu können. Und das ist nicht immer einfach, denn der Stromnetzanbieter muss hier ja auf Netzentgelte verzichten – also auf einen Teil seiner Einnahmen.
  2. Der Netzbetreiber installiert einen zusätzlicher Stromzähler. Sofern der in den bestehenden Zählerschrank zusätzlich eingebaut werden soll, kann es zu Problemen kommen. Es gibt neue Regelungen für Zählerschränke. Sofern Dein Zählerschrank diesen Bestimmungen nicht mehr entspricht, muss er komplett umgebaut werden, bevor der zusätzliche Zähler gesetzt werden kann. Das kann teuer werden.
  3. Der Netzbetreiber erlaubt nur eine fest-verdrahtete Wallbox. Transportable Lösungen wie Juice-Booster oder Go-e Charger sind nicht zulässig.
  4. Die Zeiten, zu denen die Wallbox Strom liefern kann, legt der Netzbetreiber fest. Diese Zeiten sind regional unterschiedlich.
  5. Die Zeiten sind auch nicht identisch mit den Schaltzeiten für eine Wärmepumpe. Auch wenn Du schon einen separaten Stromzähler für eine Wärmepumpe hast, bekommst Du noch einen zusätzlichen Zähler für die Wallbox eingebaut. Die Wallbox darf nicht mit an die Stromversorgung der Wärmepumpe gehängt werden.
  6. Wenn der bauliche Teil geschafft ist, brauchst Du einen Stromanbieter, der diesen speziellen Tarif mit reduzierten Netzentgelten auch abrechnen kann. Mein Anbieter ist LichtBlick, der diesen Tarif aktuell leider nicht mehr anbietet. Du kannst beim Grundversorger in Deiner Region anfragen oder Du wendest Dich an einen spezialisierten Anbieter wie z.B. Lumenaza
  7. Wenn Du eine PV Anlage hast, musst Du Dich entscheiden. Diese Lösung kannst Du nicht mit einer PV Anlage kombinieren, da sie einen extra Stromkreis darstellt. Da die Ladung über PV Anlagen aber sowieso nur mit wenigen kW Leistung erfolgt, kannst Du diese Lösung separat installieren und trotzdem immer noch über die Haussteckdose laden, wenn der Strom von der PV Anlage kommen soll.

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