Es ist Januar, und viele Unternehmerinnen und Unternehmer erhalten derzeit Post von ihrem Energieversorger. Die Strompreise – genauer gesagt die Abschlagszahlungen – ändern sich, obwohl viele von euch feste Energiearbeitspreise vereinbart haben. Wie kann das sein? Der Grund liegt in den sogenannten Netznutzungsentgelten, die sich zum 1. Januar 2025 stark verändert haben. Aber was steckt dahinter?
Was sind Netzentgelte?
Netznutzungsentgelte sind ein zentraler Bestandteil der Stromrechnung. Sie entstehen durch die Kosten für den Betrieb und den Ausbau des Stromnetzes und werden von den Netzbetreibern – den „großen Vier“ und den regionalen Verteilnetzbetreibern – erhoben. Im Grunde sind sie eine Art Maut, die für die Durchleitung von Strom berechnet wird.
Das Stromnetz umfasst vier Spannungsebenen:
- Höchstspannung: Hier fließt Strom aus großen Kraftwerken ins Übertragungsnetz.
- Hochspannung: überregionale Verteilnetze, Großverbraucher und regionale Kraftwerke
- Mittelspannung: Gewerbebetriebe mit eigenem Transformator, lokale Erzeugung
- Niederspannung: Strom für Haushalte und Betriebe, Erzeugung durch PV
Strom wird in hohen Spannungen transportiert, um Verluste zu minimieren. Vor Ort wird er dann heruntertransformiert, damit wir ihn nutzen können. Diese Infrastruktur ist kostenintensiv – diese Kosten zahlen alle Stromkunden über die Netznutzungsentgelte.
Was hat sich 2025 bei den Netzentgelten geändert?
Für die Strom-Netzentgelte 2025 gibt es zwei entscheidende Veränderungen:
- Wälzung von hohen Netzentgelten in 2025: Regionen wie z.B. Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern produzieren durch Windenergie mehr Strom, als sie selbst verbrauchen. Der Überschuss wird in andere Netzgebiete transportiert. Bislang mussten die Verbraucher in diesen Regionen die hohen Kosten für den Netzausbau allein tragen. Ab 2025 können diese Kosten jedoch „gewälzt“ werden: Ein Teil wird auf alle Stromkunden in Deutschland umgelegt. Das Ziel? Eine fairere Kostenverteilung. So sinken die Netzentgelte in stark belasteten Regionen. Gleichzeitig zahlen alle bundesweit ein wenig mehr – unabhängig davon, ob sie direkt vom Netzausbau profitieren.
- Höherer Aufschlag für besondere Netznutzung: Die bisherige §19 StromNEV-Umlage wurde umbenannt und ausgeweitet. Jetzt werden nicht nur Nachlässe für große Stromverbraucher, die das Netz stabilisieren, ausgeglichen. Auch die eben erwähnten Zuschüsse zu den Netzentgelten fließen in diese Umlage ein. Das Resultat: Der Aufschlag steigt 2025 auf 1,558 Cent/kWh netto – fast ein Cent mehr als im Vorjahr.
Was bedeutet das für euch?
Für viele Gewerbekunden bedeuten diese Änderungen eine Anpassung der Stromkosten – in beide Richtungen. In Regionen mit sinkenden Netzentgelten wird 2025 der Strom günstiger. Gleichzeitig steigt jedoch die Belastung durch den neuen Aufschlag. Das Ergebnis: Trotz fest vereinbarter Energiearbeitspreise ändert sich der Gesamtpreis pro Kilowattstunde am Ende der Stromrechnung – und damit auch die monatlichen Abschläge.
Wie kann ich reagieren?
Die Energiepreise bleiben auch 2025 ein wichtiges Thema. Besonders für Unternehmen mit hohem Stromverbrauch lohnt sich eine regelmäßige Überprüfung des Stromtarifs.
Ein Tipp: Ähnlich wie beim Heizöl kann man Strom für mehrere Jahre im Voraus kaufen, wenn die Preise günstig sind. So lassen sich zumindest die Energiearbeitspreise langfristig sichern – für bis zu 5 Jahre im voraus. Nutze doch die Gelegenheiten die sich bieten und sichere dir planbare Energiekosten und Preisstabilität für dein Unternehmen. Gerne zeigen wir dir bei 163 Grad, wie das geht und wie du mit der Umstellung auf 100% klimaneutrale Energie von LichtBlick dabei auch noch deine CO₂ Bilanz verbesserst.
Fazit
Die 2025er Reform der Netzentgelte soll mehr Gerechtigkeit schaffen und die Kosten des Netzausbaus gleichmäßiger verteilen. Doch auch nach der Umstellung bleiben regionale Unterschiede bestehen. Zudem steigen durch die neue Umlage die Kosten für alle Stromkunden.
Es lohnt sich also, das Thema Stromkosten im Blick zu behalten und über eine langfristige Absicherung nachzudenken. Wenn ihr Fragen habt oder Hilfe bei der Optimierung eures Stromtarifs benötigt, schaut Euch gerne hier im Blog in der Rubrik Klimaneutrale Energie um oder vereinbart einen Termin für ein Beratungsgespräch. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für eure Energiebedürfnisse!