Im Dezember war 163 Grad in Berlin bei Chargery, einem sympathischen Startup in Berlin zum Thema Elektromobilität. Chargery ist für den Greentec Award nominiert – und mit Eurer Hilfe kann Chargery in die Top 3 kommen.
Das Vorbild für Chargery kommt aus den USA. Mit “Filld” gibt es dort ein Startup für echte Petrolheads. Wer keine Lust auf den Streß an der Tankstelle hat, kann sich per App einen mobilen Lieferdienst für Benzin nach Hause bestellen. Als Christian Lang von der Idee laß, war er bei einem angesehenen Deutschen Autohersteller beschäftigt. Dort lernte er auch Philipp Anders kennen, dem er von der Idee erzählte. Die Idee, Energie zum Fahrzeug zu bringen, entwickelten die beiden zusammen in Richtung Elektromobilität. Hier erschien Ihnen der Bedarf wesentlich grösser – und damit auch die Chancen auf ein erfolgreiches Startup.
Über einen gemeinsamen Bekannten lernten Sie Dr. Paul Stuke kennen. Manchmal sind es eben diese Zufälle und Begegnungen im Leben, die einen neue Wege gehen lassen. Paul ist Ingenieur und Techniker – genau das fehlte Christian und Philipp noch, um die Idee umsetzen zu können. Zusammen gaben die 3 Ihre sicheren Jobs auf und gründeten ihr Startup zusammen in Berlin: Chargery
Chargery – mobiler Ladeservice für Flottenkunden
Trotz anfänglicher Begeisterung war schnell klar, dass der Start von Chargery mit Flottenkunden erfolgen muss. Nur so lässt sich eine valide Basis bauen, auf der dann das wesentlich aufwendigere und arbeitsintensivere Privatkundengeschäft gestartet werden kann. Mit DriveNow konnte Chargery den richtigen Kunden zum Start gewinnen. CarSharing Kunden lassen die E-Autos gerne mit leerer Batterie fernab von Ladesäulen stehen. Als Konsequenz wird dieses Fahrzeug dann nicht mehr geliehen und muss mit einem speziellen Service zur Ladesäule gebracht werden. Da ist Chargery für die CarSharing-Betreiber am Ende nicht nur ökologischer sondern auch preiswerter.
Das Privatkundengeschäft ist für Chargery erst als zweiter Schritt geplant. Dafür muss dann auch noch ein Preismodell gefunden werden, welches den privaten E-Auto Fahrer anspricht. Diverse Anfragen dazu gab es schon reichlich.
Die Ladesäule zum Auto bringen – lohnt sich das ?
Chargery versteht sich nicht als Ersatz für die noch aufzubauende Infrastruktur sondern als Ergänzung. Wenn die Anzahl von Elektroautos später rasant zunimmt, wird es nicht möglich sein, jedem E-Auto Fahrer einen Ladepunkt anzubieten. Auch das Laden an Straßenlaternen ist nicht alleine die Lösung. Es gibt weniger Laternen in der Strasse als Autos dort parken. Und wer möchte schon einen Extra Mobilfunk-Vertrag für sein Ladekabel abschließen?
Dazu kommen die Flottenfahrzeuge. Denkt z.B. nur mal an die Altenpflegedienste, die liebend gerne auf Elektro umsteigen würden, wenn der Preis dann irgendwann mal stimmt. Nicht jeder kann über Nacht 10 oder 20 Autos gleichzeitig aufladen…
Der erste Anhänger ist aktuell mit 24kWh Akkukapazität bestückt und lädt nur mit 3,6 kW. Das Startup arbeitet aber an den nächsten Anhängern mit mehr Kapazität und 11 kW Ladung. Danach geht es an das Thema DC Ladung, das Chargery ebenfalls mobil anbieten möchte.
Was daraus wird, wohin sich diese Idee entwickelt und wie dann Geld verdient wird, werden die nächsten Monate zeigen.
Chargery ist Kunde bei 163 Grad und lädt Strom von LichtBlick