Stromkosten im Unternehmen senken: 163 Grad ist Partner für erfolgreiche Energiebeschaffung und Kostenoptimierung | YouTuber (18 Mio Views) | Elektroauto-Tester | Moderator | Blogger
Stromkosten im Unternehmen senken: 163 Grad ist Partner für erfolgreiche Energiebeschaffung und Kostenoptimierung | YouTuber (18 Mio Views) | Elektroauto-Tester | Moderator | Blogger
Leapmotor B10 | Foto: Stellantis

Leapmotor B10 im Check: Wie viel Elektro-SUV gibt’s für unter 35.000 Euro?

Ein 4,50 m Elektro-SUV, ordentlich ausgestattet, viel Platz, moderne Technik – und das Ganze für rund 30.000 bis 34.000 Euro neu? Genau das verspricht der Leapmotor B10 aus China. Klingt erstmal „zu gut, um wahr zu sein“. Also: anschauen, anfassen, reinsetzen, fahren.

Nach dem Test mit dem Leapmotor T03 bei mir in Seevetal war ich nun in der Klassikstadt Frankfurt – zwischen Bugatti, McLaren und viel Automobil-Geschichte – und habe mir den Leapmotor B10 für einen ersten Test geschnappt.


Design & Auftritt: Kompakt, aber nicht billig

Der Leapmotor B10 ist ein kompaktes Elektro-SUV mit 4,50 m Länge – also perfekt in der Golf-/Tiguan-Klasse unterwegs. Das Design ist alles andere als „Billigheimer“:

  • klare, moderne Front mit Lichtsignatur, die ein bisschen an Smart #1 erinnert
  • Voll-LED-Beleuchtung vorne und hinten
  • bündige, ausklappbare Türgriffe
  • 18-Zoll-Felgen
  • Glasdach je nach Ausstattung

Das Testauto in einem leicht fliederfarbenen Ton („Purple“) fällt auf – aber nicht negativ. Eher: „Was ist das denn? Sieht ja gut aus.“

Leapmotor ist eine noch junge chinesische Marke (knapp 10 Jahre), arbeitet aber in Europa eng mit Stellantis zusammen. Und das merkt man: Das Fahrwerk wird für unseren Markt angepasst, damit das Auto bei europäischen Geschwindigkeiten und Straßenverhältnissen souverän unterwegs ist.


Innenraum: Viel Platz, viel Ausstattung

Richtig spannend wird es im Innenraum. Für ein Fahrzeug dieser Länge ist das Platzangebot echt beeindruckend.

Hinten:

  • sehr viel Beinfreiheit (eine Faust hinter dem auf 1,80 m eingestellten Fahrersitz)
  • Oberschenkel werden gut unterstützt, Füße passen unter den Vordersitz
  • Kopffreiheit trotz Glasdach mehr als ausreichend
  • zwei USB-Anschlüsse (A und C), Ablagefächer, helle, freundliche Anmutung

Kofferraum:

  • ca. 410 Liter Volumen
  • doppelter Ladeboden, Platz für Ladekabel, Warndreieck etc.
  • umklappbare Rückbank (geteilt), ebene Fläche einstellbar
  • elektrische Heckklappe – der Taster ist etwas versteckt, aber vorhanden

Vorne geht es genauso ordentlich weiter:

  • wertige Materialien, viel soft-touch, nichts wirkt nach „Plastikwüste“
  • großes Glasdach mit Jalousie
  • 14,6-Zoll-Zentraldisplay
  • 8,8-Zoll-Instrumentendisplay hinter dem Lenkrad
  • zwei Wireless-Ladeschalen fürs Smartphone
  • tiefes Staufach in der Mittelkonsole, Cupholder, USB-Ports

Optisch erinnert das Cockpit tatsächlich ein bisschen an Nio – im positivsten Sinne.


Technik & Bedienung: Überraschend erwachsen

Beim Infotainment spielt der Leapmotor B10 vorne mit:

  • großes, klar strukturiertes Zentraldisplay
  • 360°-Kamera inklusive „Röntgenblick“ unter das Auto – perfekt zum Einparken
  • extra Felgenansicht, um Bordsteinschäden zu vermeiden
  • Fahrzeuginfo, Verbrauchsanzeige, Reifendruck & -temperatur im Menü
  • Over-the-Air-Updates, Apple CarPlay / Android Auto sollen per Update kommen
  • App-Anbindung und NFC-Schlüsselkarte – Karte einfach in die Ladeschale legen und losfahren

Die Bedienelemente am Lenkrad sind etwas filigran beschriftet, aber nach kurzer Eingewöhnung gut nutzbar.

Ein witziges Detail: Der Instrumentenblock bewegt sich mit dem Lenkrad mit – ähnlich wie früher beim Porsche 928. Praktisch, weil die Anzeigen so immer im Blick bleiben, egal wie das Lenkrad eingestellt ist.


Fahren: Heckantrieb, Komfort und ein bisschen Feinschliff

Auf der kurzen Testfahrt rund um die Klassikstadt Frankfurt macht der Leapmotor B10 einen sehr erwachsenen Eindruck:

  • Heckantrieb – in dieser Klasse eher die Ausnahme
  • komfortables Fahrwerk, nichts klappert oder poltert
  • leises Abrollen, gute Dämmung
  • Lenkung leichtgängig, aber präzise genug für den Alltag

Über das Menü lassen sich Fahrmodi und Parameter anpassen:

  • Fahrmodi: Komfort / Standard / Sport
  • Rekuperation: schwach / mittel / stark
  • Lenkung: Komfort / Standard / Sport

Im Sportmodus hängt der B10 deutlich spontaner am „Gas“, der kleine Gedenkmoment beim Beschleunigen verschwindet – ohne dass sich die reinen Fahrleistungen ändern. Zahlen zu 0–100 km/h und WLTP-Reichweite waren im Rahmen des Events weniger im Fokus, klar ist aber:

  • kleiner Akku: 56 kWh, Einstieg ab 29.900 €
  • großer Akku: 67 kWh, WLTP > 400 km, Preis ca. 33.900 €

In der Praxis kannst du je nach Fahrweise mit 300+ km Alltagreichweite rechnen.


Service & Vertrauen: China-Auto, aber nicht „ohne Netz“

Ein wichtiger Punkt: Leapmotor arbeitet in Europa mit Stellantis zusammen.

Damit existieren heute schon rund 120 Vertrags- und Servicestellen in Deutschland als Ansprechpartner für den B10 und den T03. Das Ziel ist eine Erreichbarkeit von maximal 30 Minuten Fahrt bis zum nächsten Leapmotor Händler und Service-Partner.

Leapmotor existiert schon seit 10 Jahren und mit Stellantis im Rücken wird das Ganze deutlich seriöser.


Fazit: Preis-Leistungs-Schock – im positiven Sinne

Der Leapmotor B10 ist kein experimenteller Exot, sondern ein erstaunlich ausgereiftes, sehr gut ausgestattetes Elektro-SUV zum Preis, bei dem viele etablierte Hersteller gerade erst mit dem Basismodell anfangen.

Was du bekommst:

  • kompaktes SUV mit viel Platz für Familie, Hund & Gepäck
  • gutes Fahrwerk, angenehmer Komfort, Heckantrieb
  • Glasdach, LED-Licht, 360°-Kamera, große Displays, OTA-Updates
  • NFC-Schlüssel, App-Anbindung, hoher Serienumfang
  • Preise ab 29.900 € (kleiner Akku) bzw. 33.900 € (großer Akku, Topversion)

Natürlich bleiben Fragen:
Wie schlägt sich der B10 auf Langstrecke? Wie stabil ist der Verbrauch im Alltag? Wie fühlt sich das Auto nach mehreren tausend Kilometern an?

Für einen ersten Eindruck gilt aber:
Preis-Leistung beim Leapmotor B10 ist aktuell schwer zu schlagen.

Video: Leapmotor B10 – vollelektrisches 4,5m SUV aus China. Kann das gutgehen?

Diesen Artikel teilen
Teilbare URL
Vorheriger Beitrag

Kia EV4 im Test: Die goldene Mitte im Kia-Elektro-Programm

Nächsten Beitrag lesen