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Fisker Ocean ONE | Foto: 163 Grad

Roadtrip Teil 3 – von Dresden nach Hamburg und die grosse Abrechnung

Elektroautos sind was für die Stadt – untauglich für lange Strecken. Wer schon Batterie-elektrisch unterwegs ist, weiß, dass dieser Klassiker unter den Vorurteilen nicht stimmt. 1.000 km und mehr in den Urlaub oder für eine Geschäftsreise sind 2024 nun kein Abendteuer mehr und für viele E-Auto Besitzer gelebter Alltag. Grund genug für einen Roadtrip quer durch Deutschland, der allen E-Auto Interessenten zeigen soll, wie einfach das heute ist. Das Auto – mein Fisker Ocean – steht dabei nicht im Vordergrund, sondern die Langstrecke mit einem E-Auto allgemein. Und da ich nunmal einen Ocean als Daily Driver fahre, mache ich den Trip eben damit, so wie ich vorher z.B. schon Roadtrips mit einem Tesla Model S nach Norditalien gemacht habe.

Teil 1 war die Fahrt von Hamburg nach Essen zur Energiemesse e-World – rund 400 Kilometer. Im zweiten Teil war ich bei JP Performance, Big Boost Burger und in die Halle 77, bevor es am Nachmittag nach Dresden ging. Jetzt ging es von Dresden wieder zurück, nach Hamburg – rund 500 km inklusive einem Ladestopps.

Ladestopp zum Frühstück

Zwei Tage zuvor, nach der nächtlichen Ankunft in Dresden, habe ich den Ocean in die Tiefgarage des Hotels gestellt – mit nur noch 14% State of Charge. Wie einfach wäre alles doch gewesen, wenn die Hotelgarage eine Ladeinfrastruktur gehabt hätte. In den 2 Tagen Standzeit wäre reichlich Zeit gewesen, um den 106 kWh Akku des Ocean wieder aufzuladen. Doch so war vor Fahrtantritt ein Ladestopp nötig.

Glücklicherweise befanden sich um die Ecke vom Hotel 2 DC Schnelllader der Stadtwerke Dresden. So konnte das Auto laden, während ich gefrühstückt habe. Vielen Dank für die vielen Hinweise von Euch an dieser Stelle, dass eine AdHoc Ladung durchaus günstiger gewesen wäre, als dort mit meiner Ladekarte zu laden. Allerdings ist der Ocean ein Firmenwagen und der Trip eine geschäftliche Fahrt. So brauche ich tatsächlich auch einen Beleg für die Buchhaltung, den ich mit der Abrechnung der Ladekarte einfach bekommen kann. Beim AdHoc Laden ist das deutlich umständlicher.

Nach dem Frühstück ging es dann los. Der Ocean hatte enttäuschenderweise in der Zeit nur auf ca. 50% SOC aufgeladen. So what – auf gehts.

E-Cannonball 2024 – Ever, Ever, Elbflorenz

Bevor es auf die Autobahn nach Hamburg ging, sollte ich mir noch etwas in Dresden für den E-Cannonball anschauen. Es ist kein Geheimnis, das wir in diesem Jahr die grösste Elektroauto-Rallye Deutschlands gerne in Dresden starten lassen würden. So haben Ove und Arnie das auch in dem letzten Video auf dem E-Cannonball YouTube Kanal verkündet. Dafür habe ich mir Abends in Dresden ein paar Locations angeschaut und am Morgen des Abfahrtstages auch noch eine. Für welche Location wir uns im Orga Team entschieden haben? Das verraten Euch Ove und Arnie, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Warum keine 707 km am Stück?

Der Roadtrip offenbart auch ein Grundproblem der Elektroautos, das zwar auch für Verbrenner gültig ist, aber bei Batterie-elektrischen Autos so richtig ins Kontor schlägt: Die unrealistischen WLTP Reichweitenangaben der Hersteller und die Erwartungshaltung, die sie damit bei den Kunden erzeugen.

WLTP ist eine standardisierte Verbrauchsmessung, die unter sehr optimalen Versuchsbedingungen auf einem Rollenprüfstand in der Halle gefahren wird – z.B. ohne eingeschaltete Klimatisierung.

Die Verbrauchswerte sind dementsprechend niedrig und gaukeln hohe Reichweiten der Autos vor. Für den Fisker Ocean werden 707 km WLTP im Mix angegeben. Das hat noch niemand mit dem Auto in der Praxis erreicht – bestenfalls sind es 550 – 600 bei Landstrassen-Tempo. Auf der Autobahn mit Richtgeschwindigkeit sind eher 400 km realistisch – im Winter sogar deutlich weniger. Schuld daran ist der schlechte cW Wert des Ocean von 0,29 in Kombination mit der Stirnfläche. Da gibt es tatsächlich andere Elektromodelle, die deutlich effizienter sind. Als Spitzenreiter wäre hier sicherlich das Tesla Model Y an erster Stelle zu nennen.

So ging es denn auch auf dem 500 km Trip Dresden Hamburg – mit Winterreifen und eingeschalteter Heizung bei ca. 8 Grad Aussentemperatur – nicht ohne einen Ladestopp. Der war bei Allego in Halle-Tornau fällig und brachte den Fisker wieder auf 90%. Die Ankunft dann am Nachmittag in Hamburg mit 11% Rest-Akku. Glücklicherweise habe bei uns in der Garage eine Wallbox, an den das Auto über Nacht wieder aufgeladen werden kann.

Alle Zahlen zum Roadtrip

Und dann war es Zeit, einen Strich unter diese Reise zu setzen und für die Interessierten unter Euch einmal die die Daten zusammen zu rechnen. Wieviele Kilometer bin ich gefahren? Wie lange hat das gedauert? Wieviel Strom habe ich verbraucht? und vor allem: Was hat der Trip gekostet? Die Antwort findet Ihr auch im Video ab 19:10 Spielzeit. Hier die wichtigsten Daten in Kurzform:

  • 1.296,7 gefahrene Kilometer
  • 338,6 kWh verbrauchte Energie lt Bordcomputer
  • 26,11 kWh/100 km Durchschnittsverbrauch lt Bordcomputer
  • 407,12 kWh verbrauchte Energie real inkl. Ladeverluste
  • 31,4 kWh/100 km Durchschnittsverbrauch inkl. Ladeverlusten

Alle Daten für Euch ausführlich im Video in der gezeigten Excel-Tabelle, die Ihr hier aus als PDF herunterladen könnt.

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