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Photovoltaik im Winter | Foto: istock

Photovoltaik im Winter: Das Tal der Tränen! Unsere Zahlen November – Februar

Eine Solaranlage auf dem Dach ist im Sommer ein echter Gamechanger: Strom im Überfluss, vielleicht sogar für den Pool oder die Elektroautos. Doch im Winter sieht das ganz anders aus. In den Monaten November bis Februar fällt die Stromproduktion drastisch ab. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie sich unsere Photovoltaikanlage in den kalten Monaten schlägt, welche Zahlen wir erreicht haben und was du beachten solltest.

Unsere Solaranlage im Überblick

Unser Haus ist mit einer Photovoltaikanlage (PV) ausgestattet, die auf zwei Dachseiten verteilt ist:

  • 40 Solarpaneele mit jeweils 333 Watt Peak (insgesamt 13,3 kWp)
  • 16 Paneele auf dem Ostdach, 24 Paneele auf dem Westdach
  • Ein E3/DC Hauskraftwerk im Keller mit 12 kWh Batterie, davon 10,8 kWh nutzbar

Seit März 2022 begleitet uns die Anlage durch die Höhen und Tiefen der Solarstromproduktion – und die sind im Jahresverlauf ziemlich extrem.

Unsere Photovoltaik Erträge von November bis Februar

Winter: Das Tal der Tränen

Im Sommer bist du mit einer Solaranlage der König: Es gibt reichlich Sonnenenergie, oft reicht der Strom für den Eigenbedarf und sogar zum Einspeisen ins Netz. Doch dann kommt der Winter – und mit ihm die Enttäuschung:

  • Im Juni haben wir 1.395 kWh produziert
  • Im Dezember dagegen nur 88 kWh

Von November bis Februar produziert unsere Anlage zusammen nur 842 kWh. Unser Verbrauch liegt in dieser Zeit jedoch bei 3.990 kWh. Das bedeutet eine Autarkie-Rate von gerade einmal 21 % – also nur ein Fünftel unseres Strombedarfs decken wir selbst.

Warum bringt die Anlage im Winter so wenig?

Es liegt nicht an der Kälte – im Gegenteil: Photovoltaik funktioniert bei niedrigen Temperaturen sogar effizienter. Entscheidend ist die Sonneneinstrahlung. Kurze Tage, flacher Sonnenstand und oft bewölkter Himmel sorgen für die geringe Erzeugung.

An sonnigen Wintertagen sind aber durchaus Erfolgserlebnisse möglich: Im Februar hatten wir an einem Tag 31 kWh produziert und konnten unseren Strombedarf zu 99,5 % selbst decken.

Optimierung durch PV-Überschussladen

Mit intelligenten Einstellungen lässt sich die Nutzung des Solarstroms optimieren. Wir nutzen den Solarmanager, um den Überschuss sinnvoll zu verteilen:

  1. Zuerst wird die Hausbatterie geladen
  2. Danach werden die Elektroautos versorgt

Im Sommer können wir diese Reihenfolge sogar umdrehen, um direkt die Fahrzeuge zu laden. Diese Feinjustierung hilft, den Eigenverbrauch zu optimieren.

Lohnt sich eine Solaranlage im Winter?

Trotz der geringen Erträge in den Wintermonaten finden wir: Ja, es lohnt sich! Auch wenn es im Winter weniger Spaß macht, spart die Anlage im Jahresdurchschnitt eine Menge Stromkosten und reduziert den CO2-Ausstoß.

Vorteile trotz niedriger Erträge:

  • Auch im Winter ist Eigenstromproduktion möglich
  • Entlastung des Stromnetzes
  • Langfristige Einsparungen

Fazit: Das musst du wissen

  • Wintermonate sind die schwächste Zeit für Solaranlagen
  • Sonneneinstrahlung ist entscheidend, nicht die Temperatur
  • Mit intelligenter Steuerung (z. B. Überschussladen) lässt sich die Effizienz erhöhen
  • Trotz geringer Erträge lohnt sich eine Solaranlage langfristig

Checkliste: So optimierst du deine PV-Anlage im Winter

Erwartungen anpassen: Im Winter sind die Erträge deutlich geringer als im Sommer
Ausrichtung prüfen: Optimal ist eine Kombination aus Ost- und Westdach
Batteriespeicher nutzen: Für maximale Eigenverbrauchsquote
PV-Überschuss gezielt nutzen: Priorisiere z. B. Elektroauto oder Haushaltsverbrauch
Einstellungen anpassen: Im Winter Batterie priorisieren, im Sommer Auto laden

Eine Photovoltaikanlage ist ein langfristiges Projekt. Wer die Saisonunterschiede kennt und sein System clever anpasst, spart nicht nur Geld, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.

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