In den letzten zwei Wochen durfte ich den VW ID.7 in der Version Pro mit einem 77 kWh-Akku testen. In diesem Blogpost möchte ich meine Eindrücke aus dem Alltag sowie von zwei größeren Fahrten teilen: einer Tour zum Nürburgring und einer Urlaubsfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern mit der Familie. Insgesamt haben wir dabei über 450 Kilometer zurückgelegt und den ID.7 ausgiebig unter verschiedensten Bedingungen getestet. Wie hat sich der Wagen geschlagen? Und ist er wirklich alltagstauglich? Hier meine Erfahrungen.
Alltagstauglichkeit und Fahrkomfort im VW ID.7
Der VW ID.7 basiert auf der bekannten MEB-Plattform und bietet, wie alle ID-Modelle, einen Heckantrieb. Im Alltag erweist sich das als echter Vorteil: Der Wendekreis ist klein, und obwohl das Auto fast fünf Meter lang ist, lässt es sich in der Stadt wie ein Kompaktwagen bewegen. Ein weiterer Pluspunkt sind die Trommelbremsen an der Hinterachse, die zwar nicht sonderlich modern erscheinen, aber im Alltag keinerlei Nachteile mit sich bringen. Im Gegenteil: Sie sind wartungsarm und sorgen dafür, dass die Betriebskosten überschaubar bleiben.
2 Wochen mit dem VW ID.7 Pro 77 kWh: Meine Erfahrung
Besonders positiv aufgefallen ist der Komfort. Die ErgoActive-Sitze, die sowohl beheizt als auch belüftet sind, bieten auf langen Strecken einen hervorragenden Halt. Besonders auf der Autobahn macht sich der ID.7 mit seinen ausgefeilten Fahrassistenzsystemen bezahlt. Mein Sohn, der auf längeren Fahrten häufig reisekrank wird, war in diesem Fahrzeug deutlich entspannter und fand die Zeit auf der Rückbank sehr angenehm. Auch meine Frau lobte den Sitzkomfort – und die ist da sehr empfindlich.
Platzangebot und Praxistauglichkeit
Für den Familienurlaub in Mecklenburg-Vorpommern stand natürlich der Stauraum im Fokus. Der Kofferraum des ID.7 ist groß. Die Unterbringung unseres Koffersets war kein Problem. Der Ladeboden lässt sich in der Höhe verstellen, wodurch zusätzlicher Stauraum für Kleinigkeiten wie das Ladekabel entsteht. Dennoch: Für ein Fahrzeug dieser Größe hätten wir ein wenig mehr Stauraum erwartet.
Im Innenraum bietet der ID.7 großzügigen Platz. Vor allem auf der Rückbank gibt es reichlich Beinfreiheit – sogar bei aufrecht eingestellten Vordersitzen. Auch die Bedienung über das zentrale Infotainmentsystem, das in der Mitte des Armaturenbretts platziert ist, funktionierte tadellos. Die intuitiven Menüs und die Verfügbarkeit vieler praktischer Funktionen, wie z.B. Sitzheizung und Massagefunktion, machten die Fahrt umso angenehmer.
Ladeleistung und Reichweite
Während unseres Tests hatten wir Gelegenheit, den ID.7 an verschiedenen Ladesäulen zu laden. Mit einer Ladeleistung von bis zu 180 kW ist das Fahrzeug recht flott an einer Schnellladesäule. Bei einer halbvollen Batterie zeigte das Fahrzeug eine Restreichweite von etwa 244 Kilometern an, was auf eine Reichweite von rund 400 Kilometern bei voller Ladung schließen lässt. Das hängt allerdings stark vom Fahrstil und den äußeren Bedingungen ab. Auf der Autobahn bei moderaten Geschwindigkeiten ist diese Reichweite realistisch, während sie auf der Landstraße sogar etwas höher ausfallen kann.
Leider fiel mir auf, dass viele Fahrer von Autos, die keine 300 kW Ladeleistung unterstützen, dennoch die entsprechenden Säulen belegen. So musste ich an einer 150-kW-Säule laden, was in unserem Fall kein Problem war. Doch wer schneller laden könnte, wird so oft ausgebremst. Hier ist etwas mehr Rücksichtnahme wünschenswert.
Fazit: Ein solider Begleiter für Alltag und Langstrecke
Nach 14 Tagen mit dem VW ID.7 bin ich sehr angetan von diesem Fahrzeug. Besonders für Limousinen-Liebhaber wie mich bietet er eine komfortable und agile Fahrweise, viel Platz und moderne Technik. Der Heckantrieb macht ihn wendig und die Reichweite ist mit rund 400 Kilometern alltagstauglich. Dank der vielen Assistenzsysteme und des hohen Fahrkomforts, gerade auf Langstrecken, ist er ein ernsthafter Kandidat für diejenigen, die auf Elektromobilität umsteigen möchten.
Insgesamt hinterlässt der ID.7 bei mir einen sehr positiven Eindruck. Von allen ID-Modellen finde ich persönlich den ID.7 am bestern. Ich bin gespannt, wie sich dieses Fahrzeug im Vergleich zu anderen Elektroautos im Markt behaupten wird.