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Warum Kabelklau an der Ladesaeule zum Problem wird | Foto: 163 Grad

Kabelklau an der Ladesäule: Ein wachsendes Problem für die Elektromobilität

Immer mehr Elektroautos, immer mehr Ladeinfrastruktur – eigentlich eine Erfolgsgeschichte. Doch in den vergangenen Monaten taucht ein Thema auf, das die Entwicklung massiv stört: Kabelklau an der Ladesäule. Was anfangs wie ein Einzelfall wirkte, nimmt mittlerweile Dimensionen an, die Elektroautofahrer, Betreiber und Städte gleichermaßen betreffen. I


Ein Besuch in Hamburg-Harburg: Eine beispielhafte Katastrophe

Eigentlich wollte ich nur laden. Ich war mit meinem aktuellen Testwagen unterwegs, einem Audi A6 e-tron Sportback, und machte Halt an einer großen Ladefläche in Hamburg-Harburg. Dort stehen 20 Schnelllader: 3 Allego-HPCs, 5 Alpitronic 300er von Citywatt und 12 EnBW -Lader Alpitronic 400/200er.

Doch was ich vorfand, macht mich bis heute wütend.

An den Allego-Säulen waren beide Ladekabel sauber und vollständig abgeschnitten. Kein Zentimeter war stehen geblieben. Die Ladestation war damit nicht nur unbrauchbar – sie bleibt auch Wochen außer Betrieb, bis Ersatz da ist. Und das Gleiche wenige Meter weiter: Auch an den EnBW-Schnellladern fehlten bereits Kabel. „Laden zurzeit nicht möglich“, stand auf mehreren Displays. Und das in einem Gebiet, das eigentlich perfekt ausgebaut ist.

Für uns Elektroautofahrer bedeutet das:

  • Man kommt mit leerem Akku an – und steht im schlimmsten Fall komplett ohne Alternative da.
  • Betreiber bleiben auf hohen Reparaturkosten sitzen.
  • Die Ausfallzeiten bremsen den Ausbau und frustrieren Nutzer.
  • Und wir alle zahlen über den kWh-Preis am Ende indirekt mit.

Das Problem ist nicht mehr klein. Es wird größer. Und es kommt immer näher.


Warum Kabelklau plötzlich boomt – und warum das uns alle betrifft

Kupferdiebstahl ist kein neues Phänomen. Bahnanlagen, Baustellen, Unternehmen – überall werden metallische Komponenten gestohlen, weil die Rohstoffe hohe Preise erzielen. Doch der Fokus verschiebt sich zunehmend auf Ladestationen, denn:

  • Die Kabel sind schwer, dick, kupferreich und damit wertvoll.
  • Sie hängen offen und leicht erreichbar.
  • Ladesäulen stehen oft unbewacht und nachts allein.
  • Die Täter sind geübt und brauchen nur Sekunden oder wenige Minuten.

Für uns Elektroautofahrer bedeutet das: Wir sind die Leidtragenden. Nicht nur finanziell, sondern auch praktisch. Eine Ladestation ohne Kabel ist wie eine Tankstelle ohne Zapfsäule – völlig nutzlos.

Dass der Schaden längst nicht mehr nur Ladestationen betrifft, zeigt ein zweiter Ort, den ich besucht habe: die Innen­stadt von Hamburg-Harburg. Dort klauen Metalldiebe mittlerweile Regenrohre, Balkonverkleidungen – und sogar Statuen aus Bronze. Ein komplettes Kindermodell eines Kriegsdenkmals wurde sauber abgesägt und mitgenommen. Ein weiteres Denkmal – das Blumenmädchen – ebenfalls verschwunden.

Wenn Diebe inzwischen unhandliche Kunstwerke aus dem Boden schneiden, dann sind Kabel an einer freistehende Ladesäule auch kein Hindernis mehr.


Video: Gefahr für E-Auto-Fahrer: Kabelklau legt Ladesäulen lahm!

Die Konsequenzen: Weniger Verlässlichkeit, höhere Kosten, schlechteres Nutzererlebnis

Was bedeutet das für den Alltag?

  • Weniger verfügbare Ladepunkte: Betreiber müssen erst Ersatzteile bestellen, oft dauert es Wochen.
  • Steigende Strompreise: Reparaturen und Vandalismus sind Kosten, die in die Kalkulation einfließen.
  • Sinkendes Vertrauen in die Elektromobilität: Wer auf Langstrecke unterwegs ist, möchte sich nicht fragen müssen, ob die Kabel überhaupt noch da sind.
  • Verzögerter Ausbau: Wenn neue Kabel sofort wieder gestohlen werden, wird jede Investition zum Risiko.

Und jetzt stell dir die Situation vor: Du kommst spätabends mit 8 % Restakku an eine Ladesäule – und findest nur noch ein abgeschnittenes Ende. Das ist nicht nur ärgerlich. Das ist potenziell gefährlich.


Was muss passieren? Mögliche Lösungen gegen Kabelklau

Es braucht neue Ideen – sofort. Dazu gehören unter anderem:

  1. Mechanisch geschützte Kabel
    Kabel müssen ausziehbar sein und erst beim Start des Ladevorgangs sichtbar werden – wie ein Staubsaugerkabel im Gehäuse, nur robuster.
  2. Panzerkabel oder hitzebeständige Ummantelungen
    Wenn herkömmliche Werkzeuge nicht mehr ausreichen, verliert der Diebstahl seinen Reiz.
  3. Bessere Überwachung
    Kameras, Beleuchtung, automatische Alarmierung bei Durchtrennung.
  4. Mehr Polizeipräsenz und härtere Strafen
    Abschreckung funktioniert nur, wenn die Täter ein Risiko wahrnehmen.
  5. Mehr Verantwortung bei Metallhändlern
    Wer 10 abgeschnittene Ladekabel oder Bronzestatuen ankauft, macht sich mitschuldig.

Es geht nicht nur um Ladeinfrastruktur – es geht um Vertrauen in die gesamte Mobilitätswende.


Fazit: Kabelklau an der Ladesäule ist mehr als nur ärgerlich

Kabelklau an der Ladesäule ist kein Randthema mehr. Es betrifft Elektroautofahrer, Betreiber und Kommunen gleichermaßen. Wenn wir nicht schnell Lösungen finden, wird das ein echtes Hindernis für den weiteren Ausbau der Elektromobilität.

Mich macht das wütend – und ich hoffe, dieser Artikel regt die nötige Diskussion an.

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