kfw Förderung für Wallboxen – was gibt es zu beachten?
Am 6.10.2020 verkündete der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die “Richtline über den Einsatz von Bundesmitteln im Rahmen des Programms Ladeinfrastruktur an Wohngebäuden – Investitionszuschuss”. Im Kern geht es um die Förderung von Ladepunkten (Wallbox) zur privaten Nutzung mit 900 Euro pro Ladepunkt.
Die Förderung kann erst ab dem 24.11.2020 auf der Homepage der kfw als Zuschuss 440 beantragt werden. Die Vergabe ist an eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Allen voran muss die Wallbox bestimmte technische Anforderungen erfüllen, was die Auswahl der Ladestation schon reichlich einschränkt. Im heutigen LiveStream gehe ich die Anforderungen und die Besonderheiten des Förderantrags durch und beantworte Eure Fragen dazu.
900 Euro Förderung für Deine Wallbox – So geht´s
Aber der Reihe nach. Am 6.10.2020 hat das BMVI Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur die Richtlinie über den Einsatz von Bundesmitteln im Rahmen des Programms
„Ladeinfrastruktur an Wohngebäuden – Investitionszuschuss“ beschlossen. Diese gilt ab dem 1. November 2020 und ist nur 1 1/2 Seiten lang. Wichtig sind in der Richtline 3 Punkte:
- Die Förderung läuft bis zum 31.12.2023
- Der Förderbetrag ist bei 200 Millionen Euro gedeckelt. Bei 900 Euro Förderung pro Ladepunkt / Wallboxen lassen sich also 222.222 Wallboxen fördern.
- Alle Details regelt ein Informationsblatt der kfW, welches auch Bestandteil der Richtlinie ist.
Merkblatt Ladestationen für Elektroautos – Wohngebäude
Also lohnt ein Blick in das Merkblatt der kfW zum Förderprogramm. Hier werden die Details genannt: Wer und was wird gefördert, welche Wallboxen sind förderfähig und wie hoch ist die Förderung.
Ziel der Förderung ist die “…Beschaffung und Errichtung einer Ladestation für Elektroautos im nicht öffentlichen Bereich von bestehenden Wohngebäuden..” . Gefördert werden also
- Privatpersonen
- WEG Gemeinschaften
- Wohnungsgenossenschaften
- Wohnungsunternehmen
- Bauträger
bei der Errichtung von Ladepunkten / Wallboxen im Zusammenhang mit Wohngebäuden, die nicht öffentlich zugänglich sind.
Förderfähig sind:
- die Anschaffung einer fabrikneuen Wallbox
- Elektriker zun Anschluss
- Lastmanagement System
- Netzanschluss
- Ertüchtigung der Hauselektrik oder Telekommunikation zur Anbindung der Ladestation
900 Euro Förderung pro Wallbox
Die Förderhöhe beträgt exakt 900 Euro pro Ladepunkt. Dafür muss der Ladepunkt inklusive der Nebenleistungen wie Installation (siehe oben) mehr als 900 Euro kosten. Besondere Vorsicht gilt, wenn mehrere Ladepunkte installiert werden. Die 900 Euro Grenze gilt nämlich für jeden Ladepunkt einzeln.
Ein Beispiel: Es werden 2 Ladepunkte installiert zu Gesamtkosten von 1.700 Euro. Damit kostet der erste Ladepunkt 900 Euro und der zweite dann nur noch 800 Euro ( 900 + 800 = 1.700) . Gewährt wird hier also nur 1x 900 Euro Förderung. Wären die Gesamtkosten bei z.B. 1.850 Euro für 2 Ladepunkte, gibt es 1.800 Euro Förderung !
Bedingungen für die Förderung
Der Anforderungskatalog an die Wallboxen, den Aufstellungsort und die Installation hat es in sich. Im LiveStream gehe ich alle Punkte für Euch durch. Hier ein Auswahl der wichtigsten Punkte:
- fest installierte Wallbox, keine transportablen Ladelösungen
- Ladeleistung 11 kW dreiphasig, falls einstellbar darf die Einstellung nur vom Fachbetrieb vorgenommen werden
- Installation durch Fachbetrieb
- fabrikneue Wallbox
- bestehendes Wohngebäude, kein Bauvorhaben oder Rohbau
- kein Ferienhaus oder Wochenendhaus
- digitale, bidirektionale Schnittstelle
- Updatefähig
- kann mit Smartmeter kommunizieren
Dies ist nur eine Auswahl der wichtigsten Anforderungen, die das Förderprogramm an die Wallboxen stellt, für die eine Förderung gewährt wird. Die kfW wird noch im November eine Liste mit allen förderfähigen Wallboxen veröffentlichen. Wenn die Wunsch-Wallbox nicht auf der Liste steht, kann man bei der kfW Hotline anrufen und abklären, ob die Förderung möglich ist.
Mein Fazit zur Wallbox Förderung über die kfW
Die Förderung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wie immer gibt es natürlich Auflagen, mit denen die Förderung nicht für alle passt, die eine Wallbox kaufen möchten. Z.B. sind transportable Ladelösungen wie der JuiceBooster nicht förderfähig. Auch einfache Ladepunkte wie die Heidelberg Wallbox Home Eco werden nicht gefördert, kosten aber auch weniger als 500 Euro.
Eine förderfähige Wallbox wie z.B. die Webasto Live liegt im Preisbereich von 1.600 bis 2.000 Euro. Abzüglich der Förderung ist man immer noch deutlich über dem Preis einer Heidelberg Wallbox und hat noch keine transportable Ladelösung für unterwegs.
Die Förderung ist also nichts für jeden. Und wer sie nicht braucht oder bekommt, kann seine Wallbox jetzt schon bestellen und braucht nicht auf den 24.11.2020 zu warten.