Strom ist nicht gleich Strom – auch wenn er aus derselben Steckdose kommt. Für Unternehmen ist es entscheidend, zu wissen, in welche Verbrauchskategorie der eigene Betrieb fällt. Denn davon hängen nicht nur die Strompreise ab, sondern auch Zählertechnik, Vertragsarten und Einsparpotenziale. In diesem Artikel erfährst Du, was Haushaltsstrom, Gewerbestrom und Industriestrom unterscheidet – und warum das für Deinen Betrieb wichtig ist.
Was ist Haushaltsstrom?
Haushaltsstrom ist der Standardtarif für private Haushalte und kleine Betriebe mit geringem Verbrauch – in der Regel unter 10.000 kWh pro Jahr. Die Abrechnung erfolgt pauschal über sogenannte SLP-Zähler (Standardlastprofil), die den Stromverbrauch gleichmäßig über den Tag verteilen. Du zahlst hier meist einen festen Arbeitspreis pro Kilowattstunde, plus Grundgebühr.
Vorteil: einfache Struktur, keine komplizierte Technik.
Nachteil: kaum Verhandlungsspielraum – Du bist an Standardtarife gebunden.
Wann gilt Strom als Gewerbestrom?
Wenn Dein Betrieb mehr als ca. 10.000 bis 100.000 kWh pro Jahr verbraucht (zum Beispiel ein kleiner Handwerksbetrieb, eine Praxis oder ein Einzelhändler), wirst Du als Gewerbekunde eingestuft. Auch hier wird meist noch mit einem SLP-Zähler gearbeitet – allerdings gibt es bei Anbietern deutlich mehr Spielraum für Preisverhandlungen oder Sonderkonditionen.
Gewerbestromtarife sind speziell auf Geschäftskunden ausgerichtet: Sie berücksichtigen andere Verbrauchszeiten, höhere Grundlasten und bieten oft Zusatzservices wie Vertragslaufzeitflexibilität oder spezielle Betreuung.
Wichtig für Dich: Gewerbestrom ist nicht automatisch günstiger als Haushaltsstrom – aber deutlich besser auf Deinen Betrieb zugeschnitten.
Video: Haushaltsstrom, Gewerbestrom, Industriestrom: Wo ist der Unterschied?
Was ist Industriestrom und für wen ist er relevant?
Industriestrom ist für Unternehmen mit sehr hohem Energieverbrauch – in der Regel ab ca. 100.000 kWh pro Jahr oder ab einer Leistung von 30 kW. Typisch sind hier produzierende Betriebe, Rechenzentren, große Küchen, Hotels oder gewerbliche Immobilien mit mehreren Mietparteien.
Ab dieser Größenordnung wird Dein Verbrauch nicht mehr geschätzt, sondern im Viertelstundentakt gemessen – mit einem sogenannten RLM-Zähler (Registrierende Leistungsmessung). Du erhältst dadurch eine detaillierte Lastgangmessung, die Deinen tatsächlichen Verbrauchsverlauf sichtbar macht.
Vorteil: Du kannst sehr gezielt Lastspitzen erkennen und steuern – und damit richtig Geld sparen.
Nachteil: Die Komplexität nimmt zu – hier brauchst Du Know-how oder eine gute Beratung.
Warum die richtige Kategorie bares Geld wert ist
Die Zuordnung zu einer Stromverbrauchskategorie entscheidet nicht nur über den Preis, sondern auch über:
- die Zählertechnik (SLP oder RLM)
- die Art der Abrechnung
- die Möglichkeiten zur Optimierung (z. B. Lastmanagement)
- Deine Pflichten (z. B. Smart Meter Pflicht ab bestimmten Schwellenwerten)
Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Unternehmen steht: Schau auf Deine letzte Stromrechnung. Oder melde Dich bei mir – ich helfe Dir, den Status einzuordnen und mögliche Einsparpotenziale aufzudecken.
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