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Peugeot E-3008 | Foto: Stellantis Presse

Peugeot E-3008 im Test: „Wow-Löwe“ und Alltagsbegleiter

Der Peugeot E-3008 hat mich zehn Tage lang im Alltag begleitet – in der GT-Version, also ziemlich nahe an „volle Hütte“. In diesem Blogpost geht es nicht um Prospektwerte, sondern darum: Wie fährt er sich wirklich? Wo überzeugt der französische Elektro-Löwe – und wo wird aus dem „Wow“ eher ein „naja“?


Format, Technik, Varianten: kompakter SUV mit Vernunft-Antrieb

Mit 4,54 Metern Länge gehört der Peugeot E-3008 zur beliebten Klasse der kompakten SUVs: höher sitzen, ordentlich Platz, aber noch gut stadttauglich. 1,90 m breit (ohne Spiegel), 1,64 m hoch und rund 2,2 Tonnen Leergewicht – kein Leichtgewicht, aber im aktuellen E-SUV-Umfeld keine Überraschung.

Den Peugeot E-3008 gibt es in drei technischen Versionen:

  • Frontantrieb mit 73 kWh-Batterie (netto etwas darunter)
  • Frontantrieb mit größerer Batterie („Long Range“)
  • Allrad mit mehr Leistung, aber wieder der kleineren 73-kWh-Batterie

Mein Testwagen war die Vernunftvariante: Frontantrieb, 73-kWh-Akku, 157 kW (213 PS), 0–100 km/h in 8,8 Sekunden und bei 170 km/h abgeregelt. Für den Alltag völlig ausreichend – wer dauerhaft schnell fahren will, ist im falschen Segment unterwegs.

Geladen wird zu Hause mit 11 kW an der Wallbox, unterwegs am Schnelllader laut Peugeot in 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Das verrät schon: Lade-Rekorde wie bei 800-Volt-Fahrzeugen sollte man nicht erwarten.


Design außen: Fastback statt Coupé – und ein Heck, das polarisiert

Optisch will der Peugeot E-3008 auffallen, und das schafft er auch. Vorn dominiert der geschlossene Grill mit der typischen „Löwenkralle“-Lichtsignatur. Die vertikal verlaufenden LED-Streifen ziehen sich in die Scheinwerfer – sehr markant, sehr Peugeot.

Die Seitenansicht: etwas gedrungen, relativ hoch, aber mit vielen spannenden Details. Schwarze Akzente um die Radläufe, silberne Dachlinie, schwarzes Dach, 19-Zoll-Felgen in der GT-Version – insgesamt ein stimmiger, moderner Auftritt.

Hinten wird’s kontrovers: Das Heck wirkt wie recht klar „abgeschnitten“, mit viel Schwarz, ein paar silbernen Elementen und den bekannten dreifachen Krallen-Rückleuchten. Einige finden es lieblos, andere modern und eigenständig. In meinem Umfeld kam das Design überwiegend gut an – der E-3008 sorgt auf jeden Fall für Blicke.

Der Kofferraum ist praktisch geschnitten, mit doppeltem Ladeboden und dreigeteilt umklappbarer Rückbank. Besonders spannend: Unter dem Boden gibt es beim Fronttriebler eine große Wanne – praktisch für Ladekabel. Die Allradversion hat hier wegen des Heckmotors weniger Volumen.


Video: Peugeot e3008 GT – Überraschung oder Enttäuschung?

Innenraum: starkes Cockpit, aber wuchtige Mittelkonsole

Richtig gepunktet hat der Peugeot E-3008 im Innenraum. Schon beim Einsteigen fällt die aufwendige Gestaltung auf: weiche Materialien, Stoffeinsätze, Aluminiumleisten, Ambientebeleuchtung. Das wirkt hochwertig und durchdacht.

Highlight ist das 21-Zoll-Curved-Display, das sich als durchgehender Bildschirm über das Cockpit spannt. In der GT-Version ist es ein Panel, in den kleineren Ausstattungen wirken es wie zwei getrennte Displays. Die Idee dahinter: Das Display sitzt höher als bei vielen anderen Herstellern, sodass es Tacho und Head-up-Display quasi ersetzt. Theoretisch clever – praktisch muss man das Lenkrad ziemlich tief stellen, damit der Kranz nicht ins Bild ragt. Sonst wird aus dem digitalen „Wow“ schnell ein kleiner Kompromiss.

Die Mittelkonsole ist massiv – optisch beeindruckend, aber funktional etwas over the top. Es gibt Ablageflächen, Cupholder und ein Fach unter der Armlehne, aber für die Größe hätte man mehr praktische Nutzbarkeit erwartet. Viele Beifahrer fanden das futuristische Layout trotzdem schick – Geschmackssache.

Sehr gut gelungen: Sitze mit Alcantara-Bezug (optional), bequemer Ergo-Sitz mit verstellbarer Lordosenstütze, optional Panorama-Schiebe­dach. Letzteres ist ein echter Pluspunkt – ein Glasdach, das sich wirklich öffnen lässt, ist bei Elektroautos selten geworden.


Fahren im Alltag: kein Sofa, aber solide unterwegs

Auf der Straße zeigt der Peugeot E-3008 ein Fahrverhalten, das weniger französische „Sänfte“ und mehr europäisch-straff ist. Auf schlechten Straßen merkt man die straffere Abstimmung: nicht unkomfortabel, aber auch kein Schwebekomfort à la Citroën.

Der Frontantrieb macht sich beim starken Beschleunigen bemerkbar – die Vorderräder haben gut zu tun und man spürt Antriebseinflüsse in der Lenkung. Sportwagen-Feeling kommt nicht auf, aber das muss er auch nicht. Auf der Autobahn liegt der E-3008 angenehm ruhig, bei 120–140 km/h fährt es sich entspannt, und auch die Geräuschdämmung ist positiv aufgefallen.

Die Fahrmodi (Eco, Normal, Sport) verändern vor allem die Gaspedal-Charakteristik deutlich. In Sport wirkt das Auto direkter, in Eco spürbar zäher.

Die Assistenzsysteme – Abstandsregeltempomat, Spurhaltefunktion, etc. – arbeiten ordentlich, auch wenn die Spurführung etwas zu weit links in der Fahrspur orientiert ist. Perfekt ist das nicht, aber gut nutzbar.


Verbrauch, Laden und Reichweite: okay, aber nicht Spitzenklasse

Peugeot gibt für den Peugeot E-3008 rund 17 kWh/100 km und etwas über 500 km WLTP-Reichweite an. In der Praxis lag ich mit viel Autobahnanteil eher bei ca. 20 kWh/100 km. Realistisch bedeutet das: rund 300+ km Reichweite, bevor ein Stopp sinnvoll wird.

Beim Schnellladen zeigt sich der größte Schwachpunkt: Die Peakleistung liegt zwar offiziell bei rund 160 kW, in der Praxis sah ich bei 20 % SoC zunächst nur etwa 80 kW, später stieg die Leistung auf bis ca. 120–125 kW. Unterm Strich braucht man von 20 auf 80 % ungefähr eine gute halbe Stunde. Das ist heute nicht mehr richtig schnell, reicht aber für Fahrer, die nur gelegentlich Langstrecke fahren.


Fazit: Für wen passt der Peugeot E-3008?

Der Peugeot E-3008 ist ein Auto für Menschen, die etwas anderes als den üblichen Einheits-SUV suchen. Punkte, die überzeugen:

  • eigenständiges, auffälliges Design
  • sehr gelungenes Cockpit mit großem Curved-Display
  • hochwertiger Innenraum, gute Sitze, optionales Schiebedach
  • alltagstaugliche Fahrleistungen und angenehmer Komfort

Kritikpunkte:

  • wuchtige Mittelkonsole mit begrenztem Nutzwert
  • Ladespeed nur Mittelmaß
  • straffere Abstimmung als erwartet, kein „Gleiten wie auf Wolken“

Preislich startet der Peugeot E-3008 elektrisch im Bereich knapp unter 50.000 Euro, gut ausgestattete GT-Modelle landen schnell um oder über 60.000 Euro.

Wer damit leben kann, dass der Peugeot E-3008 kein Lade-Weltmeister ist, bekommt einen charakterstarken, modernen Elektro-SUV, der optisch auffällt, innen begeistert und im Alltag sehr gut funktioniert. Ein wenig „Wow-Löwe“ ist er auf jeden Fall.

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