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Das planen die Parteien gegen hohe Strompreise! Wahlprogramme 2025 analysiert

Die Wirtschaft schwächelt. Ein Grund dafür sind neben Bürokratie und Steuern vor allem die hohen Energiepreise. Im neuen Video habe ich mir mal die Wahlprogramme der Parteien angeschaut, die eine Chance haben, in das neue Parlament zu kommen. Welche Ansätze werden hier verfolgt, um die Strompreise für die Wirtschaft und uns Verbraucher zu senken? Wie realistisch sind diese Ideen und vor allem: Sind sie finanzierbar?

Dazu habe mir die Programme der 7 Parteien angeschaut, die eine Chance haben, in den neuen Bundestag einzuziehen: CDU / CSU, AfD, SPD, Die Grünen, Die Linke, BSW und die FDP. Die Reihenfolge entspricht der aus den Hochrechnungen zum Zeitpunkt des Videodrehs am 5.2.2025.

Strompreise verstehen – 163 Grad erklärt.

Bevor es losgeht, zeige ich im neuen Video erst einmal, wie “der Strompreis” aufgebaut ist und was du so alles mit einer Stromrechnung bezahlst. Wenn es unten auf der Rechnung billiger werden soll, muss man wissen, aus welchen Teilen eine Stromrechnung besteht und wo Potential für Eingriffe einer neuen Bundesregierung besteht.

Dabei sind es 3 Bestandteile:

  • Stromarbeitspreis
  • Netzentgelte
  • und die staatlichen Umlagen bzw. Steuern.

Und so aufgestellt können wir jetzt verstehen, wo die Parteien genau ansetzen wollen.

Bundestagswahl 2025: Die Pläne der Parteien gegen hohe Strompreise!

Stromarbeitspreis

Das ist der Strompreis im eigentlichen Sinne. Strom wird an der Energiebörse gehandelt: Am Terminmarkt für längerfristige Lieferverträge und am Spotmarkt für den kurzfristigen Ausgleich von Überkapazitäten oder Nachfrageüberhängen. Wichtig ist das Lastprofil des Anschlusses, welches quasi über die Preise am Termin- oder Spotmarkt gelegt wird. Dazu kommt die Marge des Energielieferanten. So ergibt sich der Stromarbeitspreis.

Mit der richtigen Einkaufsstrategie können Unternehmen hier die Strom- und Gasversorgung zu günstigen Preisen für bis zu 5 Jahre im Voraus sicherstellen. Industriekunden haben darüber hinaus noch die Möglichkeiten, den Strombedarf in Tranchen zu unterteilen und getrennt einzukaufen.

Der Börsenpreis für Strom bildet sich am Markt durch Angebot und Nachfrage. Die Politik kann hier im Normalfall nicht eingreifen.

Netzentgelte reformieren

Das deutsche Stromnetz wird von 4 Übertragungsnetzen und von über 800 regionalen Netzen betrieben. Die Anbieter verlangen für die Netznutzung ein Entgelt ähnlich einer Strassenmaut. Da unser Stromnetz immer mehr leisten muss, wird es weiter ausgebaut, wodurch die Netzentgelte in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind.

An die Netzentgelte wollen alle Parteien ran und sehen hier großes Potential für niedrigere Preise. Die CDU möchte die Netzentgelte zusammen mit der Stromsteuer (siehe unten) um 5 ct/kWh senken. Die SPD möchte die Netzentgelte auf maximal 3 ct/kWh deckeln. Grüne und FDP möchten die Netze durch Digitalisierung besser auslasten und der BSW will die Netze verstaatlichen .

Im Video gehe ich auf die einzelnen Konzepte ein und was das für Folgen hätte.

Stromsteuer senken

Mit dem Absenken der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß von 0,5 ct/kWh lässt sich der Strompreis für alle senken. Das steht in den Programmen von CDU, AfD, Grünen FDP und den Linken. Dummerweise sind die 2 ct/kWh aus der Stromsteuer schon fest in der Rentenversicherung eingeplant. Wie die fehlenden Einnahmen aus der Stromsteuer in der knappen Rentenkasse ausgeglichen werden sollen? Darüber steht in den meisten Wahlprogrammen nichts.

Endlich billiger Strom nach der Wahl?

Die Strompreise an der Börse lassen sich nur durch mehr Angebot nach unten bewegen. Dazu braucht es einen Ausbau insbesondere der Windkraft, die im Winter so wichtig ist. Neue Großkraftwerke sind – egal womit sie betrieben werden – so schnell nicht umsetzbar. Wenn wir für den Bau des Hauptstadtflughafens BER schon 14 Jahre brauchen, wie lange brauchen wir dann wohl für ein neues Atromkraftwerk?

Die Netzentgelte werden mit dem Ausbau der Netze in den nächsten Jahren steigen. Wenn der Stromkunde dafür weniger zahlen soll, dann zahlt der Steuerzahler eben mehr. Dumm nur, dass die allermeisten von uns beides sind. Gleiches gilt für die Stromsteuer, deren Entfall ein Loch in die Rentenkasse reißen wird.

So schnell wird das also nichts mit den niedrigen Strompreisen.

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