Der Herbst ist da: Zeit, auf die Erträge unserer Photovoltaikanlage zu blicken
Der Sommer ist offiziell vorbei, und damit ändern sich nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Leistung unserer Photovoltaikanlagen. Mit dem Herbstbeginn und den kürzeren, kühleren Tagen gehen wir in die sogenannte „Dunkelflaute“ über – die Zeit, in der die Stromproduktion durch Solaranlagen merklich abnimmt. Zeit also, einen Rückblick auf die vergangene Saison zu werfen und sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.
Rückblick: Die starke Sommerleistung
In den sonnigen Monaten Mai bis August hatte unsere Photovoltaikanlage Höchstleistungen erbracht. In dieser Zeit konnten wir teilweise 100 % Autarkie erreichen, das heißt, wir waren bilanziell autark vom Stromnetz und haben sogar unsere Elektroautos mit überschüssiger Solarenergie geladen. Besonders im Mai überraschte uns die Anlage mit einem Produktionspeak von fast 1.500 kWh – deutlich mehr als in den heißeren Monaten Juli und August. Wie wir gelernt haben, spielt die Sonnenintensität eine größere Rolle als die Temperatur, was erklärt, warum heiße Septembertage nicht unbedingt hohe Solarerträge bedeuten.
Herausforderungen PV im Herbst und Winter
Mit dem Herbst ändert sich das Bild: Die Tage werden kürzer, die Sonnenintensität nimmt ab, und damit auch die Leistung der Anlage. Statt wie im Sommer im Stromüberschuss zu schwelgen, müssen wir nun vermehrt Strom aus dem Netz beziehen. Besonders in den Wintermonaten November bis Februar, die oft als „Tal der Tränen“ bezeichnet werden, ist die Photovoltaikproduktion auf einem Tiefpunkt. In dieser Zeit sinkt die Autarkie erheblich, und selbst mit einem Speicher müssen wir auf Netzstrom zurückgreifen, um unser Haus und die Elektroautos zu versorgen.
Eigenverbrauch und Netzeinspeisung
Ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung einer Photovoltaikanlage ist der Eigenverbrauch. Im Sommer haben wir einen Großteil des erzeugten Stroms direkt genutzt – sowohl für den Haushaltsbedarf als auch für die Elektroautos. Allerdings gibt es immer wieder Situationen, in denen mehr Strom produziert wird, als gerade benötigt wird, und dieser Überschuss wird dann ins Netz eingespeist. Besonders an Tagen, an denen niemand zu Hause ist, wie es bei uns im August der Fall war, speisen wir fast den gesamten produzierten Strom ins Netz ein. Für uns ein Grund, den Standby-Verbrauch des Hauses zu überprüfen, denn auch wenn niemand da ist, verbrauchen wir bis zu 10 kWh am Tag.
Wie könnte man die Autarkie steigern?
Die Frage, ob sich eine größere Photovoltaikanlage oder ein größerer Speicher lohnen würden, steht oft im Raum. Natürlich könnte eine Erweiterung der Anlage oder des Speichers die Autarkie erhöhen, jedoch müsste man genau abwägen, ob sich die hohen zusätzlichen Kosten langfristig rechnen. Unsere Anlage mit 13 kW Peak ist derzeit gut dimensioniert, und wir sind mit einem Autarkiegrad von über 50 % über das Jahr hinweg sehr zufrieden. Eine größere Anlage hätte zwar in den Übergangsmonaten mehr Ertrag gebracht, doch wäre sie auch erheblich teurer geworden. Im Moment bin ich zufrieden mit dem, was wir erreicht haben, aber es ist immer eine Überlegung wert, die eigene Situation zu analysieren und zu optimieren.
Fazit: Zufrieden – mit Raum für Verbesserungen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir mit der bisherigen Leistung unserer Photovoltaikanlage sehr zufrieden sind. Über 50 % Autarkie für ein Haus mit zwei Elektroautos ist ein gutes Ergebnis. Dennoch gibt es sicherlich Verbesserungspotenzial, besonders was den Standby-Verbrauch und die Stromnutzung in den schwächeren Monaten betrifft. Der Herbst ist eine gute Zeit, um über Optimierungen nachzudenken – sei es durch Effizienzsteigerungen im Haushalt oder durch eine Erweiterung der Anlage.