Fisker stellt in Barcelona den neuen OCEAN vor – und 163 Grad ist dabei
Seit Dezember habe ich eine Reservierung für einen Fisker OCEAN. Der könnte tatsächlich mein neues Elektroauto werden. Nach einem Tesla Model S und insgesamt drei Tesla Model 3 wäre es doch einmal Zeit für etwas gänzlich anderes, oder?
Der OCEAN ist ein vollelektrischer SUV. Das Design ist ungewöhnlich frisch und der Fisker verfügt über ein paar Ausstattungsdetails, die ich so noch bei keinem anderen Elektroauto gesehen habe. Die technischen Daten versprechen viel: Über 600 km WLTP Reichweite und 3,6 sek von 0 auf 100 in der Top-Version. Obwohl ich SUVs als Großstädter eher unsinnig finde, würde ich für den Fisker vielleicht eine Ausnahme machen…
California Mode
OCEAN – Big Sur Blue – California Mode – da springt das Kopfkino. Ich sehe mich schon am Strand, vor mir das blaue Meer und der weisse Strand. Die Luft richt nach Salzwasser, aus meinem OCEN schaut hinten ein Surfboard raus und ich blicke in den Sonnenuntergang…
Ja der Fisker spielt an vielen Stellen mit genau diesem Kopfkino. Das fängt beim Logo an, welches die rote Sonne über dem blauen Wasser symbolisiert. Dazu die Materialien der Innenausstattung, in der alte Fischernetze aus dem Meer, recycelte Petflaschen vom Strand und T-Shirts wiederverwendet wurden.
Und die Krönung ist der California Mode: 8 Fenster öffnen sich auf Knopfdruck. Alle Seitenscheiben, dazu die kleinen Scheiben in den C-Säulen und die Heckscheibe versinken in der Karosserie. Und oben öffnet sich das riesige Glasdach und gibt den Blick in den Himmel frei. Es bleibt praktisch nur die Windschutzscheibe stehen. Hang Loose.
Wer ist Henrik Fisker ?
In der Automobilbranche ist Henrik Fisker – Jahrgang 1968 – kein Unbekannter. Der Däne mit Wohnsitz in den USA hat schon den BMW Z8 entworfen und auch für Aston Martin gearbeitet. Auch war er als Designer für das Tesla Model S im Gespräch, ging aber im Streit mit Elon Musk auseinander. Das Zerwürfnis führte zum ersten eigenen Fahrzeug von Fisker – dem Karma.
Henrik Fisker ist allerdings eher Designer als Autoproduzent. Der Fisker Karma war wirtschaftlich alles andere als ein Erfolg und endete 2013 in einer Millionen-Pleite. Vor diesem Hintergrund ist die Wiedergeburt von Fisker mit dem OCEAN durchaus kritisch zu bewerten.
Magna baut den Fisker Ocean in Österreich
Allerdings macht Fisker eines richtig: Er vergibt die Fertigung des OCEAN an Magna, die das Elektro SUV in Österreich produzieren werden. Magna baut auch die Mercedes G-Klasse, den Jaguar iPACE, den 5er BMW und andere Modelle. Autos bauen können die also. So spart Fisker die Kosten für eine neue Fabrik und bekommt gleichzeitig vom ersten Auto an die Top-Qualität, die gerade europäische Kunden in dem Preissegment erwarten.
Sport – Ultra – Extreme – One
Der Fisker OCEAN kommt in 4 Modellvarianten: Sport, Ultra, Extreme und die auf 5.000 begrenzte ONE Edition.
Laut der letzten Fisker Pressemitteilung anlässlich der Präsentation in Barcelona liegen aktuell bereits 33.000 Reservierungen vor. Davon wollen über 40% die limitierte ONE Version bestellen. Der ONE entspricht dem Extreme und hat die 22″ Alu-Carbon Felgen und die Sonderfarbe BigSurBlue, die auch meine Wahl wäre.
Zeitplan für den Fisker OCEAN
In diesen Tagen laufen wohl 20 oder 30 Vorserien-Modelle bei Magna vom Band. Im Sommer wird es eine Roadshow geben, bei der sich der Fisker in der finalen Version einem Publikum präsentiert und auch für Probefahrten bewegt werden kann. Ab Mitte November startet die Produktion und die ersten Fisker Kunden sollen Ihren OCEAN noch in diesem Jahr bekommen. Ob ich wohl dabei bin?
Technische Daten zum Fisker OCEAN EXTREME soweit bekannt
- 4,77 m lang / 1,99 m breit (ohne Spiegel) / 1,63 m hoch
- Radstand 2,93m
- Alu-Chassis mit Stahl-Karosserie
- erstes Auto mit 5 Radsensoren (3 vorne, 2 hinten)
- Solarzellen auf dem Dach für bis zu 2.400 km Extra-Reichweite pro Jahr
- bidirektionales Laden, versorgt ein EFH als Stromspeicher über mehrere Tage (aktuell nur in den USA)
- drehbares 17″ Display (zum Fahren hochkant, im Stand quer)
- Kofferraum 576 l (1.274 l umgeklappt)
- Anhängerkupplung optional bis zu 1,8 t Zuglast
- Akkus NMC von CATL