In diesen Tagen verabschieden wir ein Fahrzeug aus dem kleinen 163 Grad Fuhrpark. Für unsere Renault ZOE endet nach 3 Jahren im April das Leasing und die Übergabe an Renault steht an. Zeit für ein ordentliches Abschiedsvideo und eine Zusammenfassung der Kosten und Erfahrungen.
Die meisten von Euch kennen aufgrund der letzten Videos und Blogposts nur den Fisker Ocean. Und richtig – das ist mein Alltagsauto. Aktuell befinden sich in unserem kleinen Fuhrpark allerdings 5 Fahrzeuge (inkl. Renault und Fisker), von denen 3 elektrisch unterwegs sind. Der Streetscooter gehört seit Januar 24 übrigens nicht mehr dazu.
Das erste Auto – elektrisch
Die ZOE wurde in den letzten 3 Jahren von meinem Sohn Ben gefahren, den Ihr in einigen Videos ja kennen gelernt habt – z.B beim ersten E-Cannonball 2018 oder zuletzt beim Review zum Volvo XC 30. Den Renault haben wir 2021 als erstes Auto für Ben angeschafft. Ein Elektroauto sollte es schon sein – aber dass es gleich ein Neuwagen wird, war zunächst nicht so geplant.
Ich kann mich noch sehr gut an meine erste Zeit als Führerschein-Neuling und Fahranfänger erinnern. Die erste Beule habe ich damals gleich auf dem Weg zur Zulassungsstelle reingefahren – da war der Wagen noch nicht einmal auf mich umgemeldet. Wenn das Auto schon ein paar Kratzer hat tut die erste Beule nicht so weh. Uns so suchten wir auch zunächst nach einem gebrauchten Elektroauto. Mein Favorit – der BMW i3 – war 2021 noch preislich zu abgehoben, die Renault Zoe schien da interessanter.
Neu günstiger als gebraucht
Bei meiner Recherche musste ich feststellen, dass sich der Kauf einer gebrauchten Zoe nicht lohnt. Zum Kaufpreis von rund 10.000 Euro addiert sich eine monatliche Batterie-Miete von mindestens 75 Euro oder mehr – je nach Kilometerleistung. Neuwagen wurden zu dem Zeitpunkt für etwas mehr als 110 Euro brutto monatlich verleast – wohlgemerkt INKLUSIVE der Batterie. Diese Situation mag heute anders sein – 2021 gab es ja auch noch die volle Bafa-Prämie.
Und damit wurde es nicht nur ein Neuwagen sondern gleichzeitig auch das neue Modell – die Zoe R135 mit 52 kWh Akku. Die Fahrleistungen des Autos mit 135 PS, 9,5 sek von 0 auf 100 und einer Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h lassen wenig Raum für Übermut und sind somit ideal für Fahranfänger. Trotz der kompakten Abmessungen mit nur 4m Länge bieten sich innen komfortable Platzverhältnisse für 5 Personen mit Gepäck. Zur nächsten Party muss man also nicht alleine anreisen….
Geringe Unterhaltskosten – keine Reparaturen
Nach 3 Jahren kann ich wie folgt Bilanz ziehen: Die ZOE fuhr absolut problemlos und war ganz sicher das ideale Auto für einen Führerschein–Anfänger: Gutmütig zu fahren, kompakt und doch mit viel Platz. Über Apple Carplay gab es die Navigation, Spotify Musik und alles, was man so braucht. Unsere ZOE hatte Sitzheizung vorne, Lenkradheizung und war über das Menu vorklimatisierbar.
Tatsächlich gab es in der Laufzeit keine technischen Defekte oder Probleme mit dem Auto. Lediglich ein unverschuldeter Unfall, bei dem die Fahrerseite von einem vorbeifahrenden LKW beschädigt wurde, sorgte für einen längeren Werkstattaufenthalt.
In den 3 Jahren war die ZOE 2x bei Renault zum Service. Die Arbeiten beschränkten sich jeweils auf eine Durchsicht inkl. Wechsel des Innenraumluftfilters für 167,85 € und 192,48 €. KFZ Steuern fielen nicht an. Dazu kam ein neuer Reifen vorne rechts für 144,54 €. Bei der Versicherung war die ZOE in Typklasse 18 (Haftpflicht) und 17 (Kasko) eingestuft. Die Kosten für die Vollkasko-Versicherung lagen bei rund 900 € pro Jahr.
“Ladezicke” ohne Zicken
Der Zoe eilt der Ruf einer “Ladezicke” voraus. Das verbaute Chameleon-Ladegerät ist sehr anspruchsvoll, was die Erdung der Ladestationen angeht. Unsere Zoe hat aber an allen Ladepunkten problemlos geladen – AC mit bis zu 22 kW. Auch das PV Überschussladen an unserer Wallbox hat gut funktioniert – dank der speziellen Einstellung des Solarmanagers.
Unsere ZOE hatte keine CCS Option – was aufgrund des Fahrprofils auch nie vermisst wurde. Die Reichweite lag im Sommer bei bis zu 340 km – im Winter teilweise nur bei 180 km (worst case).
Vom meistverkauften E-Auto zum Auslaufmodell
2013 hat Renault die ZOE vorgestellt und ich habe schon mehrere Modelle auf diesem Kanal und Blog für Euch getestet. 2019 gab es die grosse Modellpflege und 2021 gehörte der kleine Renault zu den meistverkauften E-Autos überhaupt. Die Zeiten sind jedoch längst vorbei. Mit dem Chassis des Renault Clio (Verbrenner) als Basis und 50 kW DC Ladepeak ist die ZOE in 2024 längst abgeschlagen im Wettbewerb.
Der Nachfolger der ZOE steht mit dem neuen R5 e-tech schon vor der Tür – ein Wettbewerber mit dem Citroën ë-C3 ebenfalls. Das passt für uns, denn nächstes Jahr wird Bens Bruder volljährig. Mal sehen, was sich dann als die beste Option für einen Erstwagen darstellt.
