Der VW ID.3 ist mein Testauto seit 14 Tagen. Ich habe ihn mit dem 2020iger VW e-Golf meiner Mutter verglichen – mit einem erstaunlichen Ergebnis.
Seit ein paar Tagen fahre ich einen VW ID.3 First Edition als Testwagen. Im letzten Jahr hatte ich Euch den VW ID.3 ja schon vorgestellt – das Video dazu kennt Ihr von meinem Kanal. Jetzt konnte ich den vollelektrischen Volkswagen einmal ausgiebig im Alltag testen – was schon ein grosser Unterschied zu ein kurzen Test an einem Nachmittag ist.
Nach nunmehr 10 Tagen im ID.3 mache ich mir so meine Gedanken, ob das der grosse Wurf ist oder nicht. Der ID.3 setzt konsequent auf eine Elektro-Platform, bietet grandiose Platzverhältnisse, hat super Fahrleistungen und ist in Sachen Ladeleistung mit 100 bzw 125 kW DC auf der Höhe der Zeit. Volkswagen stellt dieses Auto in eine Reihe mit dem Käfer und dem Golf – als Meilenstein der Firmenhistorie.
Kein “Golf-Gefühl” im VW ID.3
Und doch gibt es an dem ID.3 viele Dinge, die mir nicht gefallen oder die mich irritieren. Dazu gehören vor allem optische Details wie die Kunststoff-Auflage auf der Motorhaube und der monströse Heckspoiler, der vor allem beim Besuch einer Waschanlage eine Sonderbehandlung braucht.
Auch vermisse ich im Innenraum das typische VW Gefühl in Sachen Materialauswahl und Anmut. Der Look & Feel stimmt für mich nicht mit der Qualität von VW überein, die in aus den letzten Jahren so kenne.
Mit dem ID.3 war ich dann auch bei meinen Eltern und parkte neben dem VW e-Golf meiner Mutter. Und dabei viel mir auf, wie unterschiedlich die beiden Autos doch sind. Grund genug, Euch diese Unterschiede in einem Video zu zeigen.
VW Golf im Vergleich zum VW ID.3
Zugegeben – neben dem ID.3 wirkt der e-Golf schon etwas altbackener. Insbesondere die 14 cm mehr Radstand des ID.3 machen sich hier bemerkbar. Daraus resultiert das luftige Gefühl im ID.3 Innenraum und der grössere Kofferraum. Im Innenraum hat der Golf dafür das typische VW Premium-Gefühl, dass der ID.3 vermissen lässt. Interessanterweise haben beide Autos den selben CW Wert, obwohl doch am ID.3 so viel optimiert wurde.
Technische Daten ID.3 und VW e.Golf
Bei der Betrachtung der technischen Daten muss man den tatsächlichen Nutzen für den Fahrer im Alltag hinterfragen. Der VW e-Golf hat zwar nicht die Ladegeschwindigkeit an DC wie der ID.3 und hat auf längeren Touren auch ein Rapidgate Problem. Trotzdem lässt er sich im Alltag spritzig und sparsam bewegen und die 200 Plus x Kilometer Reichweite reichen schon für viele Touren aus.
Der Vergleich der nackten Zahlen fördert erstaunliches zu Tage.
VW e-Golf 2020 | VW ID.3 ProPerformance 1st Max | |
Leistung | 100 kw / 136 PS | 150 kw / 204 PS |
Drehmoment max | 290 Nm | 310 Nm |
Antrieb | Front | Heck |
V-max | 150 km/h | 160 km/h |
0- 100 km/h | 9,6 sek | 7,3 sek |
cw – Wert | 0,27 | 0,27 |
Batterie kWh brutto / netto | 35 kWh | 62/58 kwh |
Leergewicht Testwagen | 1.600 kg | 1.825 kg |
Reichweite Praxis | ca. 230 km | ca. 330 km |
Verbrauch Praxis | 17,3 kWh/100 km | 19,3 kWh/100 km |
unverb. Preisempfehlung des Herstellers | 35.900 € | 48.735 € |
In der Praxis fährt der VW ID.3 besser als der VW e-Golf. Was nicht heißt, dass der Elektro-Golf schlecht fährt. Der eGolf ist als Derivat des VW Golf 7 ein absolut ausgereiftes Auto, das überraschend schnell ist und sich sehr sparsam fahren lässt. Einen ausführlichen Test vom e-Golf findet Ihr hier in diesem Blog.
Der ID.3 ist moderner und auf der Langstrecke schneller. In der täglichen Praxis haben aber viele der Neuerungen im Alltag wenig Vorteile für den Nutzer – ausser dass alles anders ist, bunter und sich etwas moderner anfühlt. Auch fehlen noch ein paar Software Updates, damit die versprochenen Features wie z.b. eine Reiseplanung mit Ladestops endlich Einzug ins ID.3 Cockpit erhatlen.
In Summe kann ich viele von Euch verstehen, die einen e-Golf fahren und begeistert sind. Meine Mutter gibt ihn jedenfalls nicht so schnell her – auch nicht für einen ID.3 .