Die “Neue Klasse” als sportliche Limousine wurde ja bereits schon vorgestellt und hat viele Zuschauer – und mich auch – elektrisiert, was da in den nächsten Jahren alles an neuen Elektroautos von BMW kommen wird. Jetzt lüften sie den nächsten Vorhang und zeigen mit der BMW Neue Klasse X, wie sich das Konzept auf einen SAV adaptieren lässt.
Bei der Neuen Klasse X wird es sich wohl um ein etwas kompakteres Fahrzeug handeln, in etwa vergleichbar dem BWM X1, X2 – maximal X3. Diese Grössenordnung wird bei BMW traditionell als Sport-Activity-Vehicle SAV bezeichnet, zumal der “SUV” als Elterntaxi vor der Schule ja nicht immer positiv besetzt ist.
Neuinterpretation der BMW X-Modelle
Fangen wir aussen an. Das heute vorgestellte Auto ist zwar noch eine “Vision” – wie der Name schon sagt, zeigt aber doch klar die Richtung auf, wie eine Umsetzung der Neuen Klasse als SAV aussehen wird. Dabei geht es vor allem um die Übertragung der typischen BMW Formensprache auf Fahrzeuge, die endlich auf einer reinen Elektroauto-Platform und nicht auf Mischplatformen stehen. Mit dem großen Radstand bietet das Konzept viel Platz, grosse Fensterflächen und ein Panoramadach geben dem ganzen eine gewisse Leichtigkeit.
Auch in Sachen LichtDesign geht BMW neue Wege. Die Elemente der Heckleuchten werden im 3D Druckverfahren erzeugt. Ob sich das in der Serie so durchsetzten wird?
Panoramic Vision
Im Innenraum gibt es reichlich Innovation. Wer in der leicht erhöhten Sitzposition Platz genommen hat, blickt auf ein neu gestaltetes Lenkrad mit Multifunktionstasten und ein zentrales TouchDisplay in der Mitte. Der Hammer ist aber das BMW Panoramic Vision, dss auf der ganzen Breite der Windschutzscheibe Informationen einspiegelt. Ein Head-Up-Display war gestern – die Zukunft ist Panoramic Vision.
6. Generation Elektroantrieb
Nicht nur in der Verbrenner-Welt ist BMW für effiziente Elektromotoren bekannt, sondern auch in der Elektromobilität. Wer schon einmal mit einem BMW iX unterwegs war, wird erstaunt gewesen sein, wie sparsam sich dieses riesige Elektroauto bewegen lässt. Das liegt zu einem grossen Teil an den Elektromotoren, die BMW selbst entwickelt. Hier zahlen sich der frühe Einstieg mit dem i3 in 2014 sowie die langen Jahre in der Formel e aus.
Bei der Neuen Klasse kommt die nunmehr sechste Genration der Elektroantriebe von BMW zum Einsatz. Zusammen mit einer Batterietechnik, die 20% mehr Energiedichte haben soll und der 800 Volt Technik soll das Fahrzeug 30% mehr Reichweite und auch bis zu 30% mehr Ladegeschwindigkeit haben als die heutige Technologie. Dazu kommt ein um 20% bessere Aerodynamik.
Neue Klasse – BMW Fahren auf dem übernächsten Level
Auch unter dem Blechkleid tut sich viel bei BMW. Eine neue Generation von 4 verbundenen Hochleistungsrechnern soll für ein bisher nie gekanntes Fahrerlebnis sorgen. Mit der Technologie sind alle Entscheidungen zur Antriebs- und Fahrdynamik in einem dieser vier Superhirne gebündelt. Das Superhirn nebenan ist für das automatisierte Fahren zuständig. Fahrfreude wie vom anderen Planeten.
Hofmeister-Knick bleibt
Den Begriff “Neue Klasse” gab es bei BMW schon einmal in den 1960iger Jahren. Die damalige Neue Klasse hat BMW vor dem Aus bewahrt. Das ist heute anders, BWM steht bestens da. Dass der Begriff auch für die neuen E-Modelle Anwendung finden wird, zeigt deutlich, wie ernst es BMW mit der Elektrifizierung meint. Deshalb hat die neue “Neue Klasse” mit der alten “Neuen Klasse” auch nur noch eines gemeinsam: Den angedeuteten Hofmeister-Knick im Fenster der C-Säule.
Wer jetzt schon unruhig geworden ist, muss sich noch etwas gedulden. Die Serienproduktion der Neuen Klasse X startet nicht vor 2025 im ungarischen Werk Debrecen. Bis dahin bleibt dann auch noch etwas Zeit, um das Sparkonto aufzufüllen. Preise sind zwar noch nicht bekannt – aber so richtig billig war ein guter BMW noch nie.