Seit 2014 entwickelt die Deutsche Post Ihr eigenes Elektroauto für die Zustellung von Briefen und Paketen – den StreetScooter Work. 163 Grad hat den StreetScooter Work getestet.
Mit dem StreetScooter Work baut die Deutsche Post Ihr eigenes Lieferfahrzeug. Bislang wurde der Work konsequent für die Bedürfnisse der Verbundzusteller entwickelt. Demnächst wird es das Fahrzeug aber auch im freien Verkauf als Lieferfahrzeug für die letzte Meile geben. 163 Grad hat den StreetScooter Work getestet und bekam einen exklusiven Einblick in die tägliche Routine mit dem Auto.
Das erste Mal habe ich den StreetScooter Work im Rahmenprogramm der Formel E 2016 in Berlin gesehen. Auf der Veranstaltung war das Auto aber nur ausgestellt. Es konnte nicht ausprobiert oder probegefahren werden.
Das Erfolgsgeheimnis der StreetScooter GmbH
Die StreetScooter GmbH ist ein Startup aus der Technischen Hochschule Aachen. Seit 2010 wird dort zusammen mit mittelständischen Unternehmen an Fahrzeugen für den Kurzstreckenverkehr mit elektrischem Antrieb geforscht. Der Forschungsansatz kommt aus der Produktentwicklung und Produktionssteuerung – nicht aus dem Fahrzeugbau. Es gilt, die Entwicklungs- und Produktionskosten zu senken, damit das fertige Auto nicht teuer wird als ein Vergleichsmodell mit Verbrenner. Und genau das ist den Aachenern gelungen.
So wurde die Deutsche Post DHL Group auf das Projekt aufmerksam. Zuerst entwickelte die StreetScooter GmbH den Work speziell für die Anforderung der Post Zusteller. 2014 hat die Deutsche Post DHL Group die Firma StreetScooter GmbH komplett übernommen. Seit dem ist die Deutsche Post ein Autohersteller und mit einer geplanten Jahresproduktion von 15.000 bis 20.000 Einheiten auch nicht gerade klein.
Alles da wo der Zusteller es braucht
Der StreetScooter Work wird bei der Post in der Verbundzustellung eingesetzt. Das bedeutet, dass die Zusteller Briefe und Pakete zusammen ausliefern. Die Briefe befinden sich in speziellen Behältern vorne auf der Beifahrerseite, die Pakete werden im Laderaum hinter der Fahrerkabine transportiert. Alles an dem Auto ist ergonomisch und nach vielen Gesprächen mit Zustellern genau da platziert, wo es im täglichen Ablauf am meisten Sinn macht.
Kein Problem: Die Reichweite des StreetScooter Work
Für ein Zustellfahrzeug ist Reichweite natürlich ein Thema – und irgendwie auch nicht. Denn die Zusteller absolvieren auf Ihrer Tour bis zu 300 Stopps. Wer an jeder zweiten Haustür anhalten muss, um Briefe und Paket anzuliefern, der kommt am Ende des Tages nicht wirklich weit. Und so ist die Reichweite des StreetScooter mit 80 km in der Praxis mehr als ausreichend. Die Fahrer haben mir berichtet, dass sie noch ca. 20 % Restkapazität im Akku haben, wenn sie die Tour beenden – im Sommer sogar noch mehr. Was mich nur gewundert hat ist das konventionelle Zündschloss. Bei bis zu 300 Starts täglich dürfte das eigentlich nicht lange halten…
Von dem Termin bei der Post nehme ich auf jeden Fall eines mit: Die Zusteller und Zustellerinnen sind stolz auf Ihren StreetScooter Work. Das ist ihr Auto, hier stecken ihre Ideen drin. Alles an dem Fahrzeug dient nur einem Zweck: Ihnen die tägliche Arbeit zu erleichtern.
Die Zusteller, die schon einen StreetScooter Work fahren, geben ihn nicht mehr her. Die anderen freuen sich drauf.
Vielen Dank an die Pressestelle der Deutschen Post DHL Group für den interessanten Einblick in den Alltag der Zusteller und für die Gelegenheit, den StreetScooter Work getestet zu haben.
Hier sehen sie den StreetScooter Work getestet von 163 Grad
Was müssen Sie zum StreetScooter Work wissen ?
(Herstellerangaben)
- 20,6 kWh Kapazität
- Reichweite bis zu 80 km
- AC Anschluss: Typ 2
- Motorleistung bis zu 30 kW
Andere technische Daten des StreetScooter Work
- Elektroantrieb mit 40 PS (30 kW)
- 130 Nm Drehmoment
- Ladevolumen: 4,3 m3
- Nutzlast 650 kg
- Fahrzeuge im Einsatz: 2.500 Einheiten
(Angaben laut “Daten & Fakten” der Deutschen Post DHL Group, Stand April 2017)