Entdecke alle Vorzüge des BYD Tang in unserem ausführlichen Testbericht. Reichweite, Konnektivität, Fahrkomfort & mehr im Vergleich mit anderen Elektroautos.
In 2023 kommen so viele neue Elektroautos auf den deutschen Markt wie nie zuvor. Eines davon ist der neue BYD Tang, ein 4,90 m FullSize SUV, das viel Platz, sieben Sitze und mit über 500 PS auch zackige Fahrleistungen bietet. Nach dem BYD Atto 3 hatten wir den Gelegenheit auch den Tang für Euch zu testen. Unsere Eindrücke seht Ihr im neuesten Video auf dem YouTube Kanal von 163 Grad.
Benannt nach einer Chinesischen Dynastie
BYD Automotive kommt mit mehreren Modellreihen auf den Markt. Jede Modellreihe hat ein Thema, dass sich dann auch in den Modellbezeichnungen widespiegelt. Die Modellreihe des Tang ist nach alten chinesischen Dynastien benannt. Die Tang Dynastie herrschte in China in den Jahren von 681 bis 907. Zu dieser Serie gehört z.B. auch die vollelektrische Limousine “Han”, die später kommt und in etwa mit einem Tesla Model S vergleichbar ist.
Bei dem Tang handelt es sich um einen SUV, 4,87m lang, 1,95m breit und 1,73m hoch. Das Leergewicht beträgt 2,5 Tonnen – das Auto ist also schon eine stattliche Erscheinung und spielt in der Liga von Mercedes EQC oder Audi Q8 etron. Nur das Preisschild spielt in einer anderen Liga denn der Tang ist schon für 72.000 Euro vor Förderung zu bekommen – inklusive einer reichhaltigen Ausstattung.
weitere Technischen Daten:
- 2 Antriebsmotoren (je einer auf Vorderachse und Hinterachse)
- Heckmotor automatisch abschaltbar bei Reisegeschwindigkeit zum Stromsparen
- Systemleistung 380 kW / 516 PS
- 680 Nm Drehmoment max
- 0 auf 100 km/h in 4,6 Sek
- Vmax 180 km/h abgeriegelt
- LFP Akku mit 86,4 kWh Kapazität
- WLTP 21 kWh/100 km
- WLTP Reichweite 400 km im Mix
- Laden AC 1-phasig 7,2 kW
Laden DC 120 kWp - Kofferraum 235 l (7Sitze) / 940 l (5Sitze) / 1.655 l (2 Sitze)
- Herstellergarantie 4 Jahre / 120.000 km
Batterie 8 Jahre / 200.000 km
BYD Tang Testbericht – Video von 163 Grad
Design und Komfort
Für das Design ist Wolfgang Egger verantwortlich. Der hat hat schon für Alfa Romeo, Seat, Audi und Lamborghini gearbeitet. Das Design geht also als absolut zeitgemäß und europäisch durch. Der Tang steht in Sachen Technologie noch auf einer Mix Platform, die in China auch mit Verbrennungsmotoren angeboten wird. Das schrängt z.B. durch den kürzeren Radstand und die grösseren Karosserie-Überhänge die Designmöglichkeiten etwas ein. Der Tang ist auf jeden Fall ein Auto, dem man die Elektromobilität nicht ansieht und das in einer europäischen Grossstadt gut unterwegs ist.
Im Innenraum geht es fast luxuriös zu. Auffällig ist wie im Atto 3 der 12″ Bildschirm, der sich per Knopfdruck hochkant oder quer drehen lässt. Der Fisker Ocean lässt grüssen. Die Sitze sind wirklich bequem. Was auffällt ist die hohe Sitzposition des Beifahrers, die sich auch nicht ändern lässt, da der Beifahrersitz keine Höhenverstellung hat.
Auf der Rückbank geht es ebenfalls sehr luftig zu. Die Bank lässt sich auch verschieben und die Lehne lässt sich in verschiedenen Winkeln arretieren. Das muss auch so sein, denn wenn ganz hinten die beiden Sitze noch aktiviert werden sollen, dann muss die Rücksitzbank nach vorne geschoben werden und die Lehne recht steil sein. Nur so ist Platz für Passagier Nr. 6 und 7. Die sollten auch besser recht gelenkig sein, wenn der Einstieg nach hinten gelingen soll.
Fahrerfahrung
Unterwegs im Tang merkt man recht schnell, dass man in einem grossen und recht wuchtigen Auto unterwegs ist. Die elektrische Reichweite passt. Der Fahrkomfort ist gut, das Handling ist komfortabel aber nicht weich. Nur die schicken 22″ Felgen mit den 40iger Niederquerschnittsreifen schränken den Fahrkomfort etwas ein. Aber wer schön sein will, muss ja bekanntlich ein paar Federn lassen.
Mit den 516 PS ist der Tang mehr als ausreichend motorisiert. Es fehlt auch hier wie beim Atto3 der letzte Beschleunigungspeak, der dir das Blut aus der Nasenspitze entweichen lässt. Wer das möchte, sollte dann lieber zum Porsche Taycan Turbo S greifen. Der kostet dann aber auch soviel wie 3 BYD Tang.
Vergleich mit anderen Elektroautos
Den Vergleich mit anderen E-SUVs braucht der BYD nicht zu scheuen. Die Qualitätsanmutung und Verarbeitung ist sehr gut. Einzig die Konnektivität kann noch nicht mit Audi oder Mercedes mithalten. Es gibt auch keine Ladeplanung, sondern nur eine sehr schnelle Routenplanung mit Anzeige der Ladestationen in der Umgebung – ähnlich wie bei KIA / Hyundai.
Das alles lässt sich per Software Update ja noch ändern.
Fazit zum BYD Tang
Wer ein grosses Auto mit viel Platz sucht und dabei gerne vollelektrisch unterwegs sein möchte, sollte den BYD Tang mit ins Kalkül nehmen. Im Prinzip hat das Auto fast alles, was Du im Alltag brauchst. Einschränkungen sind natürlich das 1-phasige Laden an der heimischen Wallbox, dass so gar nicht zu dem grossen Akku passt. Auch die Ladezeit mit rund 45 Minuten von 10% auf 80% SOC am Schnelllader unterwegs ist etwas zu langsam. Wer sich darauf einstellen kann und nur 2-3 mal im Jahr auf einer echten Langstrecke in den Urlaub unterwegs ist, für den dürfte das aber beherrschbar sein.
Bei BYD schreitet die Entwicklung in grossen Schritten voran. Den BYD Tang würde ich aus heutiger Sicht eher leasen und mir in 2 Jahren anschauen, was dann so auf den Markt ist. Die BYD Elektroplattform kann auch 800V – was in Sachen Ladeleistung wieder ein echter Fortschritt wäre.
Es bleibt also spannend. BYD ist ganz sicher einer der Hersteller, auf die man ein Auge haben sollte, auch wenn der Tang jetzt vielleicht noch nicht so ganz passt.