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163 Grad testet den Microlino 2.0 | Foto: 163 Grad

Microlino 2.0 – Revolution für die Innenstadt?

Heute ist es soweit: Jonathan und ich quetschen uns in den Microlino, eine 2,52 kurze, nur 500 kg und natürlich vollelektrische Neuinterpretation der “Knutschkugel” BMW isetta. Und neben einer ausführlichen Probefahrt wagen wir uns mit dem knuffigen Teil auch auf die Autobahn.

Microlino – den Anfang machte ein Roller

Microlino kommt aus der Schweiz. Dahinter steckt die Firma von Wilhelm Obouter, der als ehemaliger Banker die Idee für einen Tretroller hatte, der ihn schneller zu seiner Lieblingsbratwurstbude bringen sollte. Daraus entstand die Idee zur Firma Micro als Hersteller für Micro-Mobilität. Nach dem Marktstart 1999 verkaufte Micro zu Spitzenzeiten fast 80.000 Roller weltweit PRO TAG !!!

Nach dem Einstieg seiner beiden Söhne Oliver und Merlin Obouter entstand die Idee für den Microlino. Der erste Prototyp stand auch schon einmal in Hamburg und ich konnte ihn Euch im November 2017 schon einmal vorstellen. Bis zum Serienanlauf gab es an dem Prototyp noch einige Modifikationen und etwas Trouble mit dem Auftragsfertiger. So ist es jetzt dann der Microlino 2.0 geworden, der in Turin (Italien) gefertigt wird.

Der sieht doch aus wie eine Isetta?

Das Design vom Microlino 2.0 ist stark angelehnt an das Roller-Mobil von 1955, das Renzo Rivolta, ein italienischer Hersteller von Kühlschränken, auf den Markt brachte. Damals war BMW auf der Suche nach einem Kleinwagen und hat die Isetta bei uns in Lizenz gebaut.

Der Grund für die Isetta als Vorbild ist einfach: Reduktion auf das Wesentliche, das erforderlich ist, um 2 Personen in einer Großstadt mobil zu machen. Wer sich im City Verkehr umschaut, der wird bemerken, dass in den meisten Autos nicht mehr als 2 Personen sitzen. Die statistische Fahrleistung am Tag beträgt zudem nur rund 30 km. Und dafür braucht es dann einen 2,3 Tonnen SUV mit 500 PS wie z.B. den Nio EL6 oder einen Audi Q8 etron, nur damit die Nachbarschaft signalisiert bekommt, dass es einem wirtschaftlich gut geht?

Reduce to the Max

Nicht mit den beiden Obouter Brüdern. Sie haben mit dem Microlino eine echte Alternative geschaffen – für diejenigen unter uns, die sich diesen Verzicht zutrauen. Der Microlino 2.0 transportiert 2 erwachsene Personen mit angenehmen Platzverhältnissen plus 230 l Kofferraumvolumen sicher mit bis zu 90 km/h durch die City. Mit 2,52 ist sogar querparken möglich. Mit nur 500 kg Gewicht, rund 50% weniger Teilen als ein “normales” Auto, die auch noch zu 80% aus Europa kommen, minimiert man seinen persönlichen CO2 Fussabdruck maximal – ohne dabei auf Fahrspass verzichten zu müssen.

Dauergrinsen und hoher Flirtfaktor

Und wo wir beim Thema Fahrspass sind: Den Microlino muss man ganz sicher einmal gefahren haben, um ihn beurteilen zu können. Als Fahrzeug der Kategorie L7e ist das Fahren in der kleinen Kugel Pur, laut, echt und macht trotzdem Spass. Wenn man zu zweit Schulter an Schulter auf der Sitzbank Platz nimmt, kann man sich bestens kennenlernen (hoher Flirtfaktor). Der E-Motor ist absolut präsent, die Heizung klingt, als wenn man sich die Haare föhnt. Und trotzdem bekommst Du unterwegs das Grinsen nicht aus dem Gesicht.

Und für den Sommer lockt das Faltdach, dass sich öffnen lässt. Nicht ohne Hintergedanken, denn es ist auch der Notaustieg, falls die Fronttür z.B. bei einem Unfall beschädigt sein sollte. Ein paar Mark sollte man dann aber dabei haben für den Microlino. Richtig billig war es in der Schweiz ja noch nie. Das gilt auch für den Microlino, für den man je nach Ausstattung mit rund 20.000 Euro rechnen sollte.

Mehr dazu im aktuellen Video. Mein Tip zum Microlino: Einfach mal ausprobieren beim Händler des Vertrauens. Unser ist die Firma Kuhn & Witte in Buchholz. Vielen Dank für die Überlassung des Testwagens.

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